독_프중일_러스아_221009

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DE1-1 Stehen bleiben! Blick nach unten! Weitergehen! Anrede "Herr Hauptmann". Herein! Setzen Sie sich. Hände unter die Schenkel, Flächen nach unten. Was haben Sie uns zu erzählen? Ich hab' nichts getan. Ich weiß nichts. Sie haben nichts getan, wissen nichts? Sie glauben also, dass wir unbescholtene Bürger einfach so einsperren... aus einer Laune heraus? Nein, ich... Wenn sie unserem humanistischem System so etwas zutrauen, dann hätten wir schon Recht sie zu verhaften, auch wenn sonst gar nichts wäre. Wir wollen ihrem Gedächtnis ein wenig nachhelfen... Häftling 227. Ihr Freund und Nachbar, ein gewisser Pirmasens Dieter hat am 28. September Republikflucht begangen und wir haben Grund zu der Annahme, dass ihm geholfen wurde. Ich weiß darüber gar nichts. Er hat mir nicht mal gesagt, dass er rüber wollte. Ich hab's erst im Betrieb erfahren. Beschreiben Sie mir doch bitte einmal, was sie an diesem 28. September gemacht haben. Das hab' ich doch schon zu Protokoll gegeben. Bitte noch einmal. Ich war mit meinen Kindern im Treptower Park spazieren. Dort traf ich meinen alten Schulfreund Max Kirchner. Wir gingen zusammen zu ihm nach Hause und haben bis in die späten Abendstunden Musik gehört. Er hat ein Telefon, sie können ihn anrufen. Er wird ihnen das alles bestätigen. Ich kann Ihnen gern die Nummer geben. Die Gegner unseres Staates sind arrogant. Merken Sie sich das. Wir müssen Geduld haben mit ihnen. Etwa 40 Stunden Geduld. Spulen wir ein wenig vor. Ich möchte schlafen... Bitte lassen sie mich schlafen... Die Hände unter die Schenkel. Schildern Sie mir noch einmal wie Sie den 28. September verbracht haben. Bitte...ich will nur eine Stunde...nur ein bisschen...schlafen. Sagen sie mir noch einmal, was sie an diesem Tag gemacht haben. Warum müssen sie Ihn so lange wach halten? Ich meine...das ist doch unmenschlich. Ein unschuldiger Häftling wird mit jeder Stunde, die man ihn länger da behält, zorniger, Wegen der Ungerechtigkeit, die ihm widerfährt. Er schreit...und tobt. Ein Schuldiger wird mit den Stunden ruhiger... und schweigt... ...oder weint. Er weiß, dass er zurecht dort sitzt. Wenn sie wissen wollen, ob jemand schuldig ist oder unschuldig, gibt es kein besseres Mittel als ihn zu befragen bis er nicht mehr kann. Schulfreund Max Kirchner. Wir sind zu ihm nach Hause gegangen... und haben Musik gehört bis in die späten Abendstunden. Er hat ein Telefon, sie können ihn Anrufen. Er wird das alles bestätigen. Fällt Ihnen etwas auf an seiner Aussage? Er sagt das gleiche wie am Anfang. Er sagt das SELBE wie am Anfang. Wort für Wort Wer die Wahrheit sagt, kann beliebig umformulieren... und tut das auch. Ein Lügner hat sich genaue Sätze zurechtgelegt, auf die er bei großer Anspannung zurückfällt. 227 lügt. Wir haben zwei wichtige Indizien... und können die Intensität erhöhen. Wenn Sie uns den Namen des Fluchthelfers nicht nennen, muss ich noch heute Nacht ihre Frau verhaften lassen. Jana und Nadja kommen in eine staatliche Erziehungsanstalt. Wollen Sie das? Wie heißt der Fluchthelfer? Wer war es? - Gleske - Nochmal, deutlicher! Gleske, Werner Gleske. Werner...Gleske. - Ruhe. Ruhe! Hören Sie. Kann mir jemand sagen, was das ist? Die Geruchskonserver für die Hunde. Sie ist bei jedem Gespräch mit Untersuchungshäftlingen abzunehmen... und nie zu vergessen. Bei Verhören arbeiten sie mit Feinden des Sozialismus Vergessen Sie das nie. Guten Tag. Das war gut, das war richtig gut! Erinnerst du dich noch... wie wir hier zusammen saßen...vor 20 Jahren? Weißt du, dass sie mir eine Professur angetragen haben? Du siehst, es kommt nicht nur auf gute Noten an im Leben... obwohl meine ja dank Dir gar nicht so schlecht waren. Was steht an? Warum glaubst du eigentlich immer, dass ich mit einem Hintergedanken zu dir komme? - Ich wollte dich nur ins Theater einladen - Ins Theater? Ich habe gehört, dass Minister Bruno Hempf heute Abend ins Theater geht. Da sollte ich als Leiter der Abteilung für Kultur Präsenz zeigen. Es geht um 19 Uhr los...wir sollten gleich aufbrechen. Bruno Hempf auf 1 Uhr, Parkett. Du weißt, dass er beim MFS war... bevor sie ihn in die Kulturabteilung des ZK holten? Hat ziemlich aufgeräumt in der Theaterszene damals. Georg Dreymann, der Dichter. Das ist genau der arrogante Typ, vor dem ich meine Studenten immer warne. Arrogant, aber linientreu. Ich mein', wenn alle so wären wie der, wär' ich arbeitslos. Das ist so ziemlich unser einziger Autor, der nichts Verdächtiges schreibt und den man trotzdem im Westen liest. Für ihn ist die DDR das schönste Land der Welt. Pass mal auf. Mein Liebes Kind was hast du? Ein neues Gesicht? Sprich Martha, bitte sprich! Dein Arthur...lebt nicht mehr. - Arthur? Kannst du dich das eine Mal nicht irren? - Nein, Schwester, glaube mir. Er ist gestürzt...in seinen Tod. Das große starke Rad hat ihn zermahlen. Ich sehe es… DE1-2 Hauptmann Wiesler. Verhörraum Nummer 76. Ja! Komm rein. Setz' dich. Und? Was sollte das? Was sollte das? Das fragst du mich? Wessen verdächtigst du Dreyman? Er ist der Autor des Spiegelartikels. Wer hat das behauptet? Komm' mit. Hier. Ich weiß zwar nicht durch welche Schlamperei dir das alles entgehen konnte, aber ich kenn' dich auch anders. Vor allem als Befrager. Und darum gebe ich dir eine letzte Chance. Bringen sie Häftling 662, sofort. Bist du noch auf der richtigen Seite? Ja. Dann versau's nicht noch einmal. Soll ich den Gefangen fixieren? Sie ist keine Gefangene mehr, sie ist jetzt I.M., Sie können gehen. Sie sind also mein Führungsoffizier? Dann führen Sie mich. Noch 10 Stunden... Nein, eigentlich neun ein halb. Wird Herr Roessing vor das Publikum treten und ansagen, dass sie wegen einer Unpässlichkeit leider nicht spielen können. Und das wird das letzte Mal sein, dass man in der Theaterwelt von Ihnen gesprochen hat. Wollen Sie das? Sagen Sie uns, wo das Beweismaterial versteckt ist. Es gibt keine Beweise, es gibt keine Schreibmaschine, das habe ich erfunden. Ich hoffe nicht. Denn dann müssen wir auch Sie hier behalten. Eine Falsche Aussage im Verhör ist gleichbedeutend mit Meineid. Das heißt ungefähr 2 Jahre Haft. Dreyman muss sowieso ins Gefängnis. Dafür genügt Ihre Aussage... und das belastende Material, das wir bereits jetzt in der Wohnung gefunden haben. Retten Sie jetzt wenigstens sich selber. Sie würden nicht glauben wie viele Menschen hier wegen sinnlosem Heroismus im Gefängnis sitzen. Denken Sie an Ihr Publikum. "Denken Sie an Ihr Publikum!" Dem fällt wirklich auch was ein... Denken Sie daran, was der Staat für Sie getan hat. Ihr ganzes Leben lang. Jetzt können Sie etwas für den Staat tun. Und er wird es Ihnen danken. Sagen sie mir, wo die Maschine versteckt ist. Dreyman wird nie etwas erfahren. Ich lasse Sie sofort frei und wir schlagen erst zu, wenn Sie bei ihm sind. Erstaunt zu spielen, das werden sie doch wohl schaffen. Und heute Abend sind Sie wieder im Theater. In Ihrem Element. Vor Ihrem Publikum. Sagen Sie mir, wo die Unterlagen sind. Wo sind sie? Sie sind in der Wohnung. Unter der Türschwelle... zwischen Wohnzimmer und Flur. Man kann sie abnehmen. Meinen Sie hier? Machen sie ein Kreuz auf die richtige Stelle. Sie sehen bisschen mitgenommen aus. Vergessen Sie nicht, Sie sind jetzt I.M. Das bedeutet Pflichten wie Konspiration und Verschwiegenheit, aber auch Privilegien... Wache! Rufen Sie mir Wiesler! Hauptmann Wiesler hat das Objekt bereits verlassen, Genosse Oberstleutnant! Achso! Ja gut, ja, sie können wegtreten. DE2 Eine bedauerliche Verkettung von Ereignissen, Highlord Tocks. Höchst bedauerlich. Nicht wahr, Lord Varvara? Heil dem Stärksten, Kapitan. Ich brenne vor Neugier! Was kann so wichtig sein, dass du ungefragt in unsere kleine, ambivalente Konversation hineinplatzt? Ich habe Neuigkeiten von außerordentlicher Dringlichkeit. Das solltest du auch. Das solltest du wirklich. Sprich. Eine meine Einheit hat bei der Patrouille ein Flugobjekt abgeschossen: ein atlantisches Hoverjet. Was? Unmöglich. -Es ist im Südwald abgestürzt. -Das ist Crimson-Gebiet. Ich bitte Euch um Eure Erlaubnis, es zu bergen, bevor es unsere Feinde tun. Wir dürfen keine Zeit verlieren, Kapitan. [Kapitan] Atlantische Technologie. Der Schlüssel, um den Kontinent zu beherrschen, Europa. Das klingt verlockend, nicht wahr, Tocks? Wie lautet dein strategischer Rat? Selbst wenn es wahr ist, Crimson-Gebiet zu verletzen, bedeutet politische Eskalation oder Krieg. Nimm dir alles, was du brauchst, Varvara. Sollte deine Mission erfolgreich sein, dann wirst du selbstverständlich auf großzügigste Weise entlohnt werden. Vielleicht ein Posten als Highlord, sollte der Posten aus unerfindlichen Gründen vakant werden. -Kapitan! Ich meinte das… -Varvara! Was mache ich mit jemandem, dem aus reiner Nachlässigkeit Dutzende Sklaven abhandengekommen sind? Ihr zeigt keine Gnade, Kapitan. Wie alle Crows es tun. Geh jetzt. Und enttäusch mich nicht. 1 Atmen Sie ganz ruhig. Ein. Und auch aus. Versuchen Sie nicht, Ihre Gedanken zu ordnen. Lassen Sie sie einfach los. Und atmen Sie ganz tief. Ein. Und aus. Und wenn ich nun "jetzt" sage, da werden Sie die Augen öffnen. Jetzt. Sch. Ja, machen Sie die Augen wieder zu. Gut. Gut. Und nun gehen Sie doppelt so tief in Ihre Entspannung wie zuvor. Lassen Sie sich Zeit. Ich führe dich jetzt zurück. Zu der Quelle. Zu der Quelle deiner Angst. Ich werde dich leiten. Schritt für Schritt. Schritt für Schritt. Bis hin zur Quelle deiner Angst. Bis hin zur Wahrheit. Du bist in Köln. In deiner Heimatstadt. Es ist der Sommer, kurz bevor du eingezogen wirst. Da ist dein Vater. Du sehnst dich so, in den Krieg zu ziehen. Du brennst darauf, endlich hier fortzugehen, alles hinter dir zu lassen. Da ist die Frau, die du liebst. Aber da ist etwas, was dich von ihr trennt. 2 Hast du 'nen flotten Otto, oder was? Gerammelt voll da drin. Ja, mach hin. Sittendezernat! Aushebung! Ende der Veranstaltung. So, meine Damen und Herren, alle in 'ner Reihe aufstellen, die Genitalien eingesammelt und Schnauze dicht! Wird's bald! Das muss alles mit. Jedes Foto. Jeder Film, jede Dose. Alles. Übernehmen Sie das, Jänicke. Hier darf kein Detail verloren gehen. Sie beide, alles zusammenpacken und ab ins Auto. -Wer bist du denn? -Der Zimmermann. -Wer soll das sein? -Na, der Vater von Jesus. Guck mal, Gott spielt auch mit. Und die Jungfrau Maria, holder Knabe im lockigen Haar, alle sind sie hier. Der König. Paragraph 118. Die Kunst ist frei. Das müsst ihr mir nachweisen, dass ich kein Künstler bin. 'ne Ratte bist du. Und du 'ne Schmeißfliege. Dich wird man nie los, was? Klebt zu viel Scheiße an dir. Nichts für ungut, aber so was können wir nicht durchgehen lassen. Wir sind noch nicht fertig. 3 Feierabend. Dich kenn ich doch. Alle rausholen. Komm raus. Du knallst mich hier oben ab und lässt dich unten von meinem Kollegen einlochen, ja? -Der Fettsack kriegt mich nicht. -Und ob der dich kriegt. Der hat 'ne größere Waffe als das Spielzeug da. Spielzeug? Danke. Vielleicht macht ihr das ja in Köln anders, aber bei uns in der Hauptstadt ist es gut, seine Waffe als Erster zu ziehen. Ja, die ist leider da hinten im Schacht gelandet. Ich sag Willy Bescheid, haste morgen zurück. So, du Krawatte. Jetzt sag mal Danke. -Was? -Ich hör nix. Danke. Weißte auch wofür? Weil ich dich grade davor bewahrt habe, als Polizistenmörder 'n Kopf kürzer gemacht zu werden. 'n versuchten Polizistenmord haste immer noch an der Backe. Neben den Schweinereien mit den kleinen Jungs. Aber ich hab doch nicht... Du redest, wenn ich dich frage. Aber... ...vielleicht ist diese Kugel ja gar nicht abgefeuert worden. Und irgendwie bist du uns entwischt hier oben. Ich mein, du kennst das doch, oder? So. Jetzt stell dich mal meinem Kölner Kollegen vor. Name? - Krajewski. -Wie bitte? -Krajewski, Franz. -Dienstgrad, Regiment? Gefreiter, Infanterie. 2. Hanseatisches, W... -Wie bitte? -W... Westfront. Wohnhaft? In der Ruine am Herrmannplatz. Ach so. Ist ja alles klar. Jetzt pass mal auf. Der Erwin, vom Kiosk... ...im U-Bahnhof, das ist unser Mann. Punkt 12 meldest du dich bei dem. Und wenn wir dir dann 'ne Frage stellen, dann hast du 'ne Antwort. Och komm, Flattermann, jetzt reiß dich mal zusammen. 4 Wo ist Lotte? Lotte? Wo warst du? Überall. Gar nicht geschlafen? -Nö. -Und gleich wieder zur Arbeit? Wie schaffst 'n das immer? Na weißte doch: Wer schläft, verpasst das Wachsein. Und ich muss auf Acht sein. Und hier so? Paradies. Leopold. -Linke Tasche. -Haste was mitgebracht? Gelb. Die hab ich noch nicht. Was ist 'n das? Nichts. Nur 'ne Druckstelle. Kannst mir meine Strümpfe bringen? Die Feinen, bitte. Ist halb so wild, Toni. Was soll der Scheißlärm? Wo ist die Miete? -Liegt aufm Tisch. -Nee. Da fehlt die Hälfte. Bis heut Abend hab ich es. Mensch, pass doch auf! Wer kann schon mit Latte pissen, he? Fass doch mal an. Ach, du Sau. Lotte! Warte. Wir brauchen 20. Schrödern schmeißt uns raus. Heute Abend. Versprochen. Lotte? 5 Hier. Kleine Erinnerung an deine aufregende Zeit in der Hauptstadt. -Woher kennst du den Mann? -Krajewski? Ob du's glaubst oder nicht, der war mal bei uns. 'n Polizist. Dachte im Ernst, er kann nach'm Krieg ganz normal wieder zurück in 'n Dienst. Als Zitterer. Eines Tages kommt er zum Einsatz. Gibt 'ne Riesenballerei. Und der Hosenscheißer kriegt sich nicht mehr ein. Haben ihn rausgeschmissen. Ohne Ehren. Na, jetzt mach Platz, du Hornochse! Lass das. Hör auf. Ich geh zur Polizei, ungelogen. Willste mit? An der Front sind die reihenweise eingeknickt, die Flattermänner. Jetzt brauchste die nur stark anpusten, schon geht der Hahn auf. Ich hab Belgien mitgemacht. Und Frankreich. Und du? Nur das Endspiel. Siegfriedlinie. Kaputte Automaten sind das. Nichts anderes. Kaputte Automaten gehören aufn Müll. Wahrscheinlich. -Morgen. -Tschuldigung. -Verzeihung, wir warten auch schon? -Ritterchen, ich wart auch schon seit 1 h. -Kaugummi? -Nehm ich. Dank dir. -War die olle Reckwitz schon da? -Guten Morgen, Herr Regierungsrat. Einmal. Ist mau heute. -Hallo. -Hallo. 6 -Guten Morgen, Jänicke. -Guten Morgen, Herr Gräf. So früh schon so bepackt? - Morgen, Mädels. -Morgen, Herr Oberkommissar. - Wer ist der schnieke Typ? - Da ist sie. -Morgen die Damen. - Guten Morgen. Also, wir brauchen 12 Abschriften. Hier, ich! -37 Feststellungsbescheide für die B. - Hier, ich! -90 Vorladungen für die H. - Hier, ich! Dann brauchen wir jemanden mit Kenntnissen in... Ich. Französisch? Fräulein Ammelie, natürlich. So meine Damen, das war's erst mal. Mehr gibt's im Moment nicht. Sie können sehr gerne warten, aber ich glaube, da kommt heut nicht mehr viel. Traudel? Bis morgen. Ach ja. Da wär noch was. Die Katalogisierung für das Fotoarchiv der Mordinspektion. -Die Dame mit dem grünen Hut, bitte. -Sie. Danke. Fräulein Ritter? Na? -Der Buddha will... -Wer? Gennat, der Chef der Mordabteilung. Gennat will ein Register anlegen. Schlagwortregister. Mit Beschreibung aller Morde der letzten 13 Jahre. Z.B. so: Fundort, Tatwaffe. Zustand der Leiche. Das ganze Pipapo. -Und ich soll jetzt... -Du beschreibst, was du siehst. Und zwar ganz systematisch. Beispiel hier: Axtmord, gespaltener Schädel, Amputation. Die Bilder sind nach Fällen geordnet, hinten steht Datum und eine Fallnummer. -Schlagwortregister. -Richtig. Später kann man nach Übereinstimmungen suchen. Wenn z.B. einer öfter mit der gleichen Waffe tötet oder ein Täter... Und die Bilder hast alle du gemacht? Oben sind noch dreimal so viel. 'ne Mark die Stunde, Zettel unterschreib ich morgen früh. Danke. 7 Weißt du eigentlich, was der gute Kommissar Rath alles über dich angesammelt hat? Die letzten Wochen, seitdem du aus Köln abgedampft bist? Reden wir doch mal über ihn. Lass hören. Was ist das für einer? Sie wollen, dass ich Ihnen was über Ihren Kollegen erzähle? Er kennt dich, also kennst du ihn. Was springt dabei raus für mich? Für dich? Küsschen? Warte mal. Du hast da was. Na komm, schieß los. Sein Vater ist die rechte Hand vom Kölner Oberbürgermeister. 'n hohes Tier bei der Polizei. Weiß ich, Mann. Er ist ehrgeizig. Verbissen. 'n Frettchen. Weiß ich. Geht in die Kirche. Betet. Glaubt an den lieben Gott. Ja, weiß ich, weiß ich alles. Aber was weiß ich nicht? Woher soll ich wissen, was Sie nicht wissen, Herr Oberkommissar? Warum ist der bei der Sitte? -Was? -Ja, warum nicht was Anständiges? Mord? Korruption? Geheimpolizei? 8 -Herr Kommissar? Die Verhörprotokolle. -Danke. -Kann ich sonst irgendwie... -Danke. Ach ja. Ähm, wo ist Wolter? Der verhört König. Was? Was... wollen Sie denn? Ich will wissen, was da zwischen euch beiden läuft. Und was er von dir will. Und erzähl mir nicht, dass er nur wegen deinem Schmuddelkram hier ist. Der ist Katholik. Die mögen so was nicht. Mann, Mann, Mann! Du bettelst ja geradezu darum, heute Nacht ganz offiziell als Kinderficker in 'n Knast einzufahren. Du hast keine Ahnung, mit wem du es zu tun hast. Von wem redest du? Gereon Rath? Oh. Wir haben gerade über dich geredet. Gut, dass du da bist. Wollte eben gerade kurz für kleine Jungs. Ich mach das hier. Du weißt, wonach ich suche. Wo ist der Film? Sag ihm doch einfach, dass er bezahlen soll. Er wird nicht bezahlen. Deshalb bin ich hier. Er wird bezahlen. Holen Sie 'n Sanitäter. Jawohl. Und sagen Sie mir Bescheid, wenn er wieder vernehmungsfähig ist. 9 Franz. Wie geht's Ihnen denn? -Wollen Sie es noch mal versuchen bei uns? -Bitte, ja. Weg von den Drogen? -Nein. Doktor. Aber ich... -Das sind die Regeln, Franz. Wir sind aufgeflogen heute Morgen. Und? Die haben König. Er hat den Film nicht vernichtet. Warum nicht? Das war doch meine klare Anweisung. Er hat versucht, 'ne Mark zu machen mit dem Film. Auf eigene Faust. Das ist nicht gut, Franz. 10 Halt. Was haben Sie geladen? Was? Da drin? Alles Pestizid. -Papiere. -Was? Ich muss die Frachtpapiere kontrollieren. Jaja. Er will die Frachtpapiere sehen. - Wir müssen durchbrechen. - Beruhige dich! Ich kümmere mich darum! - Beruhige dich! - Beeil dich! Reichswehr. Was ist los? Warum wird der Zug angehalten? Wir sind dabei zu kontrollieren, Herr Major. -Lassen Sie den Zug passieren. -Herr Major, nach unseren Vorschriften... Der Zug fährt im Auftrag der Reichswehr. Das ist hier vermerkt. Aber jemand muss die Frachtpapiere abzeichnen. Ich brauche den vollständigen Namen. Das ist Generalmajor Seegers. Gute Fahrt. 11 Das ist nicht typisch. Sandor kommt nie zu spät. Zeiten ändern sich. Was soll das heißen? Dass die Zuverlässigkeit ihres Bruders nachgelassen hat. Präziser bitte. Sie liefern uns 35.000 Flaschen Arrak im Jahr. Ich versorge damit die ganze Stadt. Sie bewahren Stillschweigen. Ich bezahle Sie gut. Wir könnten alle glücklich sein. -Aber? -Es gab Beschwerden. Über die Qualität des Alkohols. Immer öfter. Da habe ich eine Untersuchung vornehmen lassen. Und eine interessante Entdeckung gemacht. Was soll das? Ich trink doch keinen Arrak zum Oktopus. Ja. Der gute, grundehrliche und sehr pünktliche Sandor hat Ihr edles Gebräu einfach mit billigem Fusel vertauscht. Hat er geglaubt, ich merke das nicht? Hat er geglaubt, dass die feinen Zungen unserer Gäste versagen? Obwohl die Zunge das empfindsamste und am besten durchblutete Wahrnehmungsorgan des Menschen ist. Wo ist Sandor? Was ist 'n das für 'n Gefiepe? Herr Kardakow, bitte. Eins, zwei, eins, zwei, drei. Danke. Die Zunge ist einzigartig. Ein kleines Wunder der Natur. Weshalb auch sie selbst eine Delikatesse ist. Wo ist mein Bruder? Dr. Schmidt ist draußen. Genießen Sie Ihren Oktopus, Herr Gosztony. 12 Herr Doktor. Ich möchte Ihre kostbare Zeit nicht unnötig verschwenden. Ich bitte Sie. Wie kann ich helfen? Mir wurde zugetragen, dass unser gemeinsamer Freund Geschäfte auf eigene Rechnung macht. König? König. Er hat einen Film beiseite geschafft. Der Mann gefährdet unsere gesamte Operation. Ich kümmere mich darum. Gut. 13 Na, du fleißiger Hannes. 'n Bier zum Feierabend? Ich hab noch zu tun. Wie du willst. Dann bis morgen. Sag mal, Bruno... Warum hast du ohne mich angefangen? Ist manchmal besser. Morgen machen wir's andersrum. Von mir aus. Hier ist die Akte. Für dein Verhör. Feierabend. -Entschuldigung. -Verzeihung. Ich glaub, das ist Ihr's. Ja, danke. Das gehört wohl Ihnen. - Das dürfte Ihres sein. -Oh ja, vielen Dank. Ich hoffe, Sie sind von der Sitte. Und ich hoffe, Sie sind von der Mord. Auf Wiedersehen. "Jeder einmal in Berlin." -Guten Abend. -'n Abend, Herr Rath. Ich habe Post für Sie. Sieht so aus, als müsste ich meinen Aufenthalt verlängern. Danke. -Sie wollten morgen abreisen, richtig? -Richtig. Wir haben leider ab morgen eine Gewerkschaftsgruppe aus Leverkusen. 1. Mai. Kampftag der Arbeiterklasse, Sie wissen schon. Ich nehm auch die Besenkammer. Es tut mir sehr leid. Wir sind bis zum Wochenende ausgebucht. Alle Zimmer. Danke. 14 Grüß dich, König. Was wollen Sie? Beten. Herr, Gott des die Rache ist, erscheine. Sprich mir nach. "Du bist mein Herr und Gott." Du bist mein Herr und Gott. "Du wachst über mich." Du wachst über mich. "Selbst in der Finsternis meines Verlieses..." Selbst in der Finsternis meines Verlieses... "...weiß ich Deine strenge Hand über mir." ...weiß ich Deine strenge Hand über mir. "Dein Zorn ist gerecht." Dein Zorn ist gerecht. "Deine Rache furchtbar." Deine Rache furchtbar. 15 Wenn Sie das Negativ hätten, dann könnte ich was machen. Hab ich aber nicht. War das ein professioneller Fotograf, ich meine Kameramann? Warum? Es ist sehr dünn belichtet. Ein Wunder, dass man überhaupt was erkennt. Die Aufnahme wurde heimlich gemacht. Gut. Wenn das hier fertig ist, wo darf ich es hinbringen, Kommissar? Ich nehme es gleich mit. -Und äh... Herr? -Gräf. Kein Wort zu niemandem. Sie haben dieses Bild nie gesehen. 16 Gereon. Ich hab da was für dich. Ja, unsere 14 ist auf Zack. Stante pede runter in 'n Schacht. Lauf justiert, durchgepustet, alles picobello. Bruno. Wir können den Mann auch zusammen vernehmen. Ich misch mich da nicht ein, keine Sorge. Da muss raus, was keine Miete zahlt. Empfehle mich. 17 Wo ist der Film dazu? Komm schon. Erpressung ist doch 'ne Nummer zu groß für dich. Sag mir, wer deine Auftraggeber sind und wo der Film ist, dann bist du frei. Ich brauch frische Luft. Bitte. Ich kann nicht atmen. Sehr gute Idee. Und jetzt? Mach die Augen zu. Und dann? Du kommst hier doch nicht raus. Nicht lebend. Augen zu! Denk nach, König. Wir haben's nicht auf dich abgesehen. -Du hast nichts zu befürchten. -Mach die Augen zu! Nein. Nein! 18 Was ist passiert? Können Sie mich hören? Innentasche. Was? Ich kann Sie nicht verstehen, was? Innentasche. Das? Wollen Sie das? Wie viel? Eine? Gut? Mehr. Ich hol Hilfe. Bitte. Aber Sie bluten. Das ist nicht meins. Bin ich hier falsch oder Sie? Wissen Sie, wie viele Toiletten es im Präsidium für Herren gibt? 52. Und wie viele für Frauen? Darf ich Sie was bitten? Müssen Sie nicht. Hab ich schon verstanden. Ja? Ich bin Charlotte Ritter. -Rath. Gereon. -Gereon? Kommen Sie denn her? Aus'm Mittelalter? Aus Köln. Ich komm allein zurecht. Sind Sie sicher? Ja. Gut. Die Tür mach ich zu, ja? 19 Gespräch nach Köln. 13-08. Danke. Ja bitte? Ich bin's. -Gereon. -Kannst du sprechen? Ja. König ist tot. -Hast du das Material? -Nein. -Nur ein einzelnes Bild. -Was? Kein Film? Noch nicht. Du weißt, welche Verantwortung du trägst. Du musst den Film vernichten! Niemand darf wissen, dass es ihn gibt. Mann, wo warst du denn? Was war da los? Er hat sich meine Waffe geschnappt. -Wir werden erwartet. -Von wem? Politische Abteilung. -Benda? -Höchstpersönlich. Komm. Ja, verstehe. Ja, selbstverständlich. Wiederhören. -Wolter, Rath. Wir werden erwartet. -Bitte. Herr Regierungsrat. 20 Wie konnten Sie zulassen, dass so etwas passiert? Sie kannten König doch. Sie sind hergeschickt worden, weil Sie den Mann seit Wochen verfolgen. Sie mussten wissen, wozu der fähig ist. Der Kommissar ist zu keinem Zeitpunkt fahrlässig mit... Sie sind im Moment nicht gefragt, Wolter. Sie haben ihn gestern einem Verhör unterzogen? Zusammen mit dem Oberkommissar, jawohl. Gestern Nachmittag. -Und die Blessuren? -Bitte? Dieser Akte hier entnehme ich, dass König gestern mit Verletzungen beim Untersuchungsgefängnis angeliefert wurde. Woher kommen die? Er hatte versucht, sich der Verhaftung durch Flucht zu entziehen. Aha. Wenn Sie uns entschuldigen wollen, meine Herren. Herr Wolter, unter vier Augen, bitte. Nehmen Sie Platz, Herr Kommissar. In Ihrer Lage wäre es fatal, wenn Sie mir etwas vorenthalten würden. Das ist mir bewusst. Ich habe vorhin mit Köln telefoniert. Ihr Vater sagte mir, dass sie mir den Sachverhalt erklären würden. Der Oberbürgermeister von Köln wird erpresst. Herr Dr. Adenauer. Mein oberster Dienstherr. Die Sache ist unappetitlich, soll vor der Wahl erledigt sein. Erpresst. Von König? Ich kannte König. Ein eingebildeter, arroganter Kerl. Bis heute Morgen. Da war er verändert, wie ausgewechselt. Will sagen? Ich glaube, dass es einen Auftraggeber gibt. Hier in Berlin. Wo ist denn dieser Film? Haben Sie schon eine Spur? Ja. Gut. Verlieren Sie keine Zeit. Und wegen dieses Zwischenfalls mit König: Der Apparat hier in der Burg, die Presse und Wolter, das überlassen Sie mir. -Zigarette? -Gerne. Ihr Vater erwähnte, dass es eine persönliche Verbindung zu Dr. Adenauer gibt? Meine Mutter ist direkt nach dem Krieg verstorben. An der Spanischen Grippe. Dr. Adenauer hat sich sehr für die Belange der Angehörigen eingesetzt. Er war meinem Vater und auch mir eine starke Stütze in einer sehr schwierigen Zeit. Wo sind Sie untergebracht, Rath? Seit heute Morgen gar nicht mehr, mein Hotel ist ausgebucht. Kümmern wir uns drum. -Sind Sie katholisch? -Ja. Kontakt zur Gemeinde? Ich dachte nicht, dass ich so lange bleibe. Kommen Sie Sonntag in die Messe. St. Antonius, Friedenau. -Ich spiele die Orgel. -Gern. Und Sie, Herr Wolter, besorgen Sie unserem Kollegen ein anständiges Zimmer. -Für länger. -Soll sein. - 21 Behnke? - Elisabeth! Hier ist Bruno. Ich brauch 'n Zimmer. -Ab wann? -Am besten sofort. Das Balkonzimmer ist gerade frei geworden. Muss ich aber noch fertig machen. Na, passt ja gut. Ist ein Kollege von mir. Danke, Bruno. Schick mir den Herrn vorbei, in zwei Stunden ist das Zimmer so weit. Sechs Mark die Woche, wenn du 'n Monat mietest, wird's billiger. Aber das wird dir alles die Elisabeth erklären. -Wer? -Behnke. Deine Vermieterin. 'ne Witwe von 'nem Kameraden. Jänicke. Du gehst jetzt in deine neue Butze. Und morgen Abend kommste zu uns zum Essen. Gut. Danke. -Herr Oberkommissar? -Kannst du Autofahren? -Wie bitte? -Autofahren? Brumm, Brumm. Ja. Dienstwagen. Du nimmst den Koffer, den Kommissar, bringst beide in die Bayreuther 25. Den Wagen bringste wieder zurück. Und zwar gewaschen. Jawohl. Was stehst 'n hier rum wie Pik-Sieben? Ab. Ist doch gut, dass hier alles so prima funktioniert. -Den nehm ich. -Danke. Bringen Sie mich vorher zum Herrmannplatz. Jetzt gleich? Ja, bitte. 22 -Ich gehör zu Wolter. -Hm. Alles klar. Kss. Mäuserich. Bisschen aufwärmen, hm? -Polizei. -Na und? Denen ist auch kalt. -Wo ist 'n der andere? -Ist meine Schicht. Komm mal mit. -Schon gehört? -'türlich. Spricht sich ruck, zuck rum, so was. König war niemand, der sich umbringt. Wer hat Angst, dass der König singt? Der... Kaiser? König war 'n Geheimniskrämer. Keiner wusste, für wen er die Filme macht. Aber gut verdient hat er. Wo habt ihr das aufgenommen? Wer sind die Frauen? -Die da. Die kenn ich. -Welche? Die da. Das ist... Mutti ausm Wedding. 23 Ich muss... sofort... Hol Handtücher, schnell. Ganz ruhig. Ruhig atmen. Schauen Sie mich an. Ja, gut. Sehr gut, gut. Du bist schön. Du auch. Du bist wunderschön. Du zitterst so. Mir ist auch kalt. Hierbleiben. Hierbleiben. Nicht loslassen. Scheiße. Gibt's hier 'n Arzt in der Gegend? In der einundsechzig, gegenüber. Na komm schon, Mädchen. Ist Frühling. Kannste doch nicht aufgeben. Du willst doch raus an die warme Luft, nicht? Der Hübsche kommt zurück, bringt 'nen Doktor. Und dann in drei Wochen, dann seht ihr euch. Und tanzt. Aufm Blütenfest in Werder. Gegenüber verblutet eine Frau in der einundsiebzig. Steckschüsse im Rücken. Therese, mach du weiter. Trauriges Wiedersehen, Frau Doktor. War noch nie besonders erfreulich, Ihnen zu begegnen. Frau Doktor. Gut, dass Sie da sind. Da hast du hier genau die Richtige aufgegabelt. Wieso? Was ist passiert? Armenärztin. KPMitglied mit Sitz im Bezirksrat Kreuzberg. Sie haben sie abgeschossen wie die Spatzen vom Dach. Wer? Die Polizei? Moment, Genossin. Das hat niemand gesehen. Woher wollen Sie das wissen? Wir waren dabei. Wären fast mit draufgegangen. Sind Sie aber nicht. Wir schießen doch keine unschuldigen Frauen vom Balkon. Das Blut ist noch nicht mal getrocknet, und Sie beginnen schon mit der Vertuschung? Vertuschung? Was machen Sie überhaupt hier, als Sittenbulle? Sie sind Polizist? 24 Doris. Nachschub. Meine Fuffi, ist das 'ne Masse. Du sagst es. Wir sitzen in 'ner Goldgrube. Wie lang warst 'n dran? Elf Stunden diesmal. Du, das macht acht Komma achtzig Kriegste. Und noch eh… den "Wilhelm" vom Gräf. Was brauchste? Die Unterschrift. Ach so, ja, mach ich später. Machste wirklich? Ja, mach ich. Und das Geld. Gehen Sie nach Hause, meine Damen. Alle Vögel ausgeflogen. Es gibt heute niemand mehr, der Ihnen einen Auftrag geben kann. Doch. Eine Protokollantin für die Mord. Ist 'ne Obduktion, meine Damen Also keine, die gleich in Ohnmacht fällt. Und? Wer traut sich das zu? Das ist besser als nichts. Ich mach's. Ich hol's mir später ab, ja? Gut. 25 Das ist mein Zug! Meine Waren, die ich bestellt habe, die ich bezahlt habe. Wenn der Deutsche Zoll, wenn Sie die Waren nicht unverzüglich freigeben, das hat Konsequenzen, Sie Dilettant. Aber die Russen haben… Der Zug kommt von den Russen! Sie haben ihn bestückt. Also erzählen Sie mir keinen Unsinn! Wegener.Sagen Sie mir, was los ist! Ich fürchte, die Russen. Ich sag doch, die Russen. Ja, was ist mit denen? Was wollen die? Die wollen die Ladung prüfen. Bis zur Klärung besteht scheinbar ein Rechtsanspruch der Sowjetunion auf den Inhalt des Zuges. Was? Wie kann das sein? Sie vermuten, dass wir irgendwas außer Landes schmuggeln wollten. Aus Russland hierher? Wir können das sicherlich klären. Kommen Sie, bitte lassen Sie uns doch die Sachlage prüfen. Wegen solch einem Unsinn muss ich mich rechtfertigen, nur weil irgendwelche dahergelaufenen Kommunisten das behaupten? Guten Tag, Herr Nyssen. Sie kennen sich? Volksdeputierter Trochin von der Sowjetischen Botschaft. Guten Tag. Herr Nyssen. Sie dürfen unser Eingreifen nicht falsch verstehen. Wir wollen den speziellen Warentausch unserer beiden Länder nicht blockieren. Genau das tun Sie. Es gibt da offenbar einen Waggon in diesem Zug, der eine andere Ladung transportiert als die übrigen. Einen einzigen. Was soll da drin sein? Meine Regierung hat mich nicht befugt, Ihnen das mitzuteilen. Es handelt sich derzeit nur um einen Verdacht. Wegen eines Verdachts machen Sie einen solchen Aufstand? Ja. Kennen Sie den Wert dieser Ladung? Jeder Tag, den der Zug hier rumsteht, kostet mich ein Vermögen. Wenn Ihnen ein Verdacht nicht ausreicht, können Sie sich ja an die Polizei wenden. Um welchen Waggon geht es denn? Sagen Sie uns einfach die Nummer des Waggons. Das herauszufinden, darum bin ich hier. Hier. Unterschreiben. Dass Sie Ihre Sachen wiederkriegen. Und, welcher ist es? Weiß keiner. Die Papiere mit der Reihungskennzeichnung sind verschwunden. Was? Warum? So 'ne Geschichte, als der Zug angekommen ist. Der Lokführer ist mit den Papieren weggerannt. Wie bitte? Kann man den Waggon nicht hier an Ort und Stelle identifizieren? Wie wollen Sie das machen? Wir sehen in die Kessel hinein. Wie Sie wissen, sind in diesen Waggons höchstgiftige Pestizide. Die können wir unmöglich hier untersuchen. Irgendwo wird man diese Kessel hier öffnen können. Ja. Auf unserem Werksgelände in Zossen. Wir haben hier auch einen Lokschuppen. Dann bringen Sie die Waggons dorthin. Sie hätten das nötige Fachpersonal? Ja, sicher. Aber nicht vor Montag. Gut. Organisieren Sie das. Und wir werden bei der Untersuchung dabei sein. 26 Also geh, das ist Nr. 12, Nr. 13, und es ist grad einmal Mittag. Sitzt dir im Nacken wie die Zecke am Sack. Sie können mir nicht verweigern, an der Autopsie teilzunehmen. JA! JA! JA! Was zum Herrgott ist denn da draußen los? Das kann ich Ihnen gerne sagen. Das lassen Sie sein. Ah, die Frau Stalina persönlich. Da draußen werden im Namen der "Demokratie" Unschuldige hingerichtet und diese Frauen... Schluss mit der Verleumderei. Diese beiden Frauen wurden von Schutzpolizisten erschossen. Sie malen sich den Feind wohin Sie wollen. Erst schießen, dann fragen. So läuft das, dieser Staat wenn Arbeiter ihre Rechte wahrnehmen. Nichts haben Sie mitbekommen von dem Vorgang. Aber erst mal alle schuldfrei sprechen, die das Recht offen brechen. Welcher Rechtsbruch lag denn hier bitte vor? Hetzer! agitator Vertuscher! coverup Umstürzler! subverter Mörder! Bruno! Schluss jetzt! Und rauf mit denen. Linke Ecke. Genau da gehören sie hin. Herrgott noch einmal. Dann eben auf den Tisch im Zentrum. Moment. Moment. Moment. Sie kann ich hier nicht dringlich gebrauchen, Frau Doktor. Ich lasse diese Leute nicht mit den Opfern alleine. Nein nein nein bitte, wie soll man da arbeiten, bei all dem Gezeter. Ich bleibe! Das hier ist mein Seziersaal, und ich bestimme, wer hier mitdekomponiert. Sie nicht! Sieh an, die Frau Armendoktor. Und die Verkehrspolizei. Was macht ihr denn hier? Mittagspause. Ist so gemütlich hier. Wieso bringst du 'n Frauenzimmer in die Obduktion? Also bitte, muss das sein! Alle Mann im Einsatz. Bis zum letzten Mann. Warum habt 'n ihr zwei Leichen? Geht dich 'n Feuchten an. Sag mal Bruno, warum gehst du nicht in die Kantine und bestellst dir 'ne Bulette? Schmecken in etwa so, wie es hier riecht. Und? Was sagt uns unser KanalSchwimmer? Also bin ich der ObduktionsExpress? Hier ist Stoßverkehr heute. Aber rein schädelmorphologisch würd ich sagen... Schaut slawisch aus. Vielleicht ein Russe? Mhm. Der Mann war Russe. Jedenfalls hat er Russisch gesprochen. Ach. Und wer sind Sie? Gereon Rath. Sonderermittler aus Köln. Und was weiß der Sonderermittler über 'ne Wasserleiche ausm Berliner Landwehrkanal? Der Mann ist gestern Nacht in meine Wohnung eingebrochen. Bei Elisabeth? Hat er was geklaut? Was wollte er denn da? Irgendwas von meinem Vormieter, einem Herrn Kardakow. Als er fliehen wollte, wurde er in einen Wagen gestoßen und mit Waffen bedroht. Welches Fabrikat? Könnte ein Tatra gewesen sein. Klingt schwer nach 'ner russischen Angelegenheit. Vielleicht. Die Hände sahen gestern noch nicht so aus. Was ist da passiert? Quetschung. Massiv. Scheint unter die Räder gekommen zu sein. Sieht nicht nach 'nem Unfall aus. Entschuldigung. Also... Sie meinen, er wurde so zugerichtet? Na ja, die Verletzungen wirken doch gleichmäßig, oder? Sag mal Mädchen, hast du gestern sprechen gelernt oder warum quatscht du die ganze Zeit? Raus hier. Was ist denn mit diesem… diesem Vormieter? Wie hieß der gleich? Raus! hab ich gesagt!! Kardakow ich weiß nichts Näheres über ihn. Meine Zimmerwirtin kannte ihn auch nicht gut, aber ich könnte vielleicht... Sie könnten vielleicht bestätigen dass der hier 'n Russe ist, ja? Ja. Gut. Nehmen wir das ins Protokoll. Für uns ist der Fall erledigt. Den Bolschewiken kriegen Ihre Studenten. Können sie Buletten draus machen. Entschuldigen Sie, Oberkommissar, aber der Mann ist doch möglicherweise gefoltert worden. In Berlin murksen sich die Russen rund um die Uhr gegenseitig ab. Jeder gegen jeden. Der eine ist Trotzkist, der andere Leninist. Stalinist, Anarchist oder sogar Zarist, da blickt keiner mehr durch. Je mehr von denen weg sind, desto besser für uns. Obduktionsbericht geht an Sie, Oberkommissar? Stecken Sie sich den sonst wohin. Habe die Ehre, Herr Kriminal. Wenn wir wegen jedem toten Russen 'ne Sonderkommission einsetzen würden... Was ist das hier? Keine Ahnung. 'ne Vier? 27 Sie rauchen Zigarre? Oh. Ist für 'n Chef. Ah. Sind Sie ja nicht zu beneiden. Ach. Der ist nicht immer so. Sie meinen, der ist ein netter Kerl? Nö. Aber manchmal weniger ruppig. Na dann. Kann man ja auch mal den einen oder anderen Mord links liegen lassen. Mir gefällt das auch nicht. ... Der Mann hatte Angst. Das war kein harter Bursche, das hab ich zu spät kapiert. Sie wollen da dran bleiben? Nicht so einfach. Ist Ihr Dezernat. Stellt doch keiner Fragen, wenn da 'n paar Nachforschungen über Ihren Tisch gehen. Mein Chef schon. Muss der ja nicht mitkriegen. Zigarette? Danke. Oh. Für bessere Zeiten. Also gut. Was weiß denn Ihre Zimmerwirtin noch über diesen Kardakow? Sie haben sich den Namen gemerkt? Hab ja zwei Ohren. Also? Nicht viel. Angeblich ist er auf Tournee. Aber er hat seinen Koffer nicht mitgenommen. Hmm. Interessant. Ich muss. Sie hören von mir. Gut. Und äh, danke noch mal. Wegen neulich. 28 Könnt ihr kurz aufpassen? Ja, natürlich. Erkennst du mich nicht mehr? Kinderlandverschickung '22. Greta. Greta Overbeck aus Gröningshusen am Darß? Was machst du denn in Berlin? Oh... Ich... Ich mach grad Mittag, haste Hunger? Ich? Nee, danke. Hab schon. Na komm, ich lad dich ein. Ich war nur wegen ihm hierhergekommen. Plötzlich war der Alfons wie vom Erdboden verschluckt. Einfach weg. Hab ich irgendwie schon mal gehört, die Geschichte. Meine Eltern hatten mich gewarnt vor dem. Und der Einzige, den ich kennengelernt hatte durch den Alfons, war sonst ein älterer Herr. Namhafter Schriftsteller, ich sag nicht, wer. Ach, komm. Nee. Doch. Der?! Ja. „pff“ Der hat mir dann erst mal geholfen. Und dann hat er mich gefragt, ob ich ihm nicht die Wohnung machen will. So ganz sanft wie so. Väterlicher Ton. Dann stand ich nach zwei Tagen wieder auf der Straße. Da steh ich immer noch. Niemand nimmt ein Dienstmädchen, das ihm nicht aus erster Hand empfohlen wird. Ob du wohl was weißt? Vielleicht. Ja. Na, wenigstens hast du 'n bisschen Glück gehabt. Charlotte Ritter. Wie war das? Kri, Kriminalassistent? Richtig. Und wenn ich mich anstrenge, dann kann ich sogar Kommissar werden. Bei der Mordabteilung? Das macht sechs Groschen. Die Kerle sind zwar zum Teil komisch aber... mein Chef, der vertraut mir blind. Danke. Und siehst du dann auch die... Also die... Die Umgebrachten? Die Mordopfer? Natürlich. Ich bin noch mal die Erste am Tatort, zusammen mit dem Oberkommissar. Schauriges Zeug manchmal. Vor Kurzem hatten wir einen mit 'nem appen Kopf. Axt noch am Tatort. Was? Den haben wir dann später gefunden. Du glaubst nicht, wo. Wo? Entschuldigung. Oh, das ist schon... das ist ja schon eins. Ähm, ich muss los. Aber sag mal, hast du Lust, später tanzen zu gehen? Gut. Im Moka Efti, Friedrichstraße, um neun. Ich bin froh, dass du hier bist. 29 Was gibt's? Ich hab da 'ne Frage. Ah! Wie wird man eigentlich Kriminalassistentin? Haben Sie 'nen Schulabschluss? Volksschule. Schreiben Sie 'ne Bewerbung, würde ich sagen. Einfach so? An wen denn? Weibliche Polizei. An wen denn sonst? Weibliche Polizei. Und was machen die? Befragung und Betreuung von Sexual und Sittendelikten von Minderjährigen. Ich will zur Mord. Du willst zur Mord? Da gibt's keine Frauen, außer als Schreibkraft. Wo finde ich denn diese Bewerbungsunterlagen? Personalbüro. Danke. 30 Ja, die Russen, die haben sich ein paar Mal hier getroffen. “Rote Festung” heißt seine Organisation. Danke. Für den besten Sozialismus aller Zeiten. Glühende Trotzkisten, die Truppe. Sagt Ihnen das was? Das ist eine kommunistische Abspaltung gegen Stalin. Wollen ihr Land von seinem Joch befreien. "Stalin ist der Totengräber der Revolution." Sie sprechen Russisch? Ist unabdingbar, wenn man sich für die Giganten interessiert. Dostojewski, Tolstoi. Wobei hier persönlich ich der Ansicht bin, dass Gulanin völlig unterschätzt ist. Vollkommen zu Unrecht vergessen. Durch mein Zimmer? Gottseidank war ich nicht da. Ja! Gut, dass Sie nicht da waren und ich ihm ganz allein ausgeliefert. Ich bitt' Sie, Frau Elisabeth, so hab ich das nicht gemeint. Sie hätten ihn sicher sofort in die Flucht geschlagen. Genau, mit dem Gestank meines ungelüfteten Zimmers. 31 Hände hoch Polizei. Leni. Leni, Leni, schau mal. Schau mal. Peng. Nimm ihm das Ding ab! Der ist doch schon groß, der weiß, wie das funktioniert, ne? Peng. Hans, du gibst deinem Vater sofort die Pistole. Komm. Nein. Komm, gib jetzt her. Komm, jetzt gib her. Gib her, gib her! Nein. 32 Greta. Morgen. Wo warst 'n gestern? Ich hab dich gar nicht mehr gesehen. Ich dacht, du kommst nicht mehr zurück. Wusste ja nicht, wo du hin bist. Hast du geschlafen? Na komm. Berta, wo ist 'n die Witwe? Schon unten. Kurze Störung? Ist schon passiert. Dauert auch nicht lang. Das ist Greta. Und? Mit den besten Empfehlungen. Bin interessiert. Sollte erst mal duschen gehen. Die Duschen in ihrem Palast sind leider defekt. Daher die Anfrage. Aber die Stimmbänder funktionieren noch, oder was? Guten Tag, gnä' Frau. Gnädig ist der liebe Gott. Mag ja sein, dass du ne Schönheit bist, aber kann ja gar nichts darunter erkennen. Können wir uns was borgen in der Garderobe? Machste doch sowieso. Komm. Beeindruckt mich, Kinder. Machen wir. 33 Dir bleiben drei Mark pro Besuch. Da kannste dir eigentlich morgen 'n richtiges Zimmer nehmen. Und die Kleider kannste auch ausleihen. Musste nur immer wieder zurückbringen. Gewaschen zwar, aber... dafür kannste dich bedienen. Greta? Ich kann das nicht. Mensch, Greta. Du bist doch so schön. Ich kann aber nicht. Aber warum denn nicht? Ich verspreche dir, es ist halb so wild. Du kannst dir die Jungs aussuchen. Wenn dir einer nicht gefällt, lässte den abblitzen. So läuft das hier. Ist das entzündet? Ein bisschen. Ist gut. Wir finden was für dich. Ja. Na komm. Das wird schon. Mein Gretchen. 34 Lignose. Ach. Stefan. Charlotte. Was machst du denn hier? Das ist mein Arbeitsplatz. Gerade jetzt suche ich eine Akte. Aber das ist doch der Tisch vom Oberkommissar Wolter. Ja. Und ich bin sein Assistent. Was machst du denn hier? Ich... Ich soll was abgeben. Aber nur persönlich. Wo ist er denn? Wolter? Irgendwo im Haus unterwegs. Gut, dann... komm ich noch mal wieder. Alles klar. Ach, steht die Einladung noch? Sonntag um 11? Anbaden. Im Ruderclub, dacht ich. Ach so. Ja. Natürlich. Am Eingang. Ich nehm dich dann mit rein. Schön. 35 Hab wirklich alles versucht. Mehr geht nicht. Ich würde im Kopierwerk fragen. Da lagert man die Negative ein. Ach ja? Sehen Sie, hier unten rechts. Bei der Perforation. Das ist Billigmaterial. Das Filmpositiv, also der Schnipsel, den Sie gefunden haben. Worauf der Film entwickelt wurde. Und? Das Filmmaterial wurde aus Jugoslawien importiert. Aus Zagreb. Und ich habe etwas rumgefragt. Wenn Sie erlauben? Sicher. Das einzige Kopierwerk, in dem "Rodacor" manchmal benutzt wird, ist Geyer. Wo ist das? In Neukölln. Ziemlich großer Laden. Hilft Ihnen das weiter? Ja. Vielen Dank für Ihre Mühe. Yucatan. 36 Hallo? Verbinden Sie mich bitte mit Köln, 1308. Danke. Rath? Helga, ich bin's. Gereon? Kannst du sprechen? Ja, natürlich. Ist was passiert? Ich wollte mich einfach nur mal melden. Ich hab irgendwie seltsam geträumt. Von Anno. Also... von seinem Trakehner. Yucatan? Mhm. Gereon? Ja? Du fehlst mir so. Dann komm doch her. Was? Komm nach Berlin. Aber das geht doch nicht einfach so. Hier schert sich keiner um uns. Wie meinst du das? Ich meine... Es wäre schön, wenn du hier wärst. Du meinst du und ich und zwei Glas Bier im Tiergarten? Abends zum Tanz ins Resi und zum Frühstück zur Krummen Lanke? "Jeder einmal in Berlin." "Jeder einmal in Berlin." Hach, das wär schön. Aber das geht doch nicht einfach so. Ja. Ja. Du hast recht. War 'ne Schnapsidee. Ich muss jetzt auflegen. 37 Hast du das schon gesehen? Und das ist das, was uns in der Oranienstraße passiert ist. Offizielle Version, wegen der beiden Damen. "...wurden wir von mehreren Seiten beschossen. Einzelne Kommunisten hatten das Feuer auf Kommissar Rath und mich eröffnet." Ist das dein Ernst? "Hand wird nur von Hand gewaschen. Wenn du nehmen willst, so gib." Die da oben sind mächtig unter Druck geraten. Genossinnen und Genossen. Arbeiter wurden wie Hunde niedergeschossen! Kannst auch deinen eigenen Satzbau reinbringen. Ich hab's ja nicht so mit die Wörter. Gott... Die schon wieder. Ich selbst war Zeuge, wie versucht wurde, unseren Kämpfern einen PolizeiMord in die Schuhe zu schieben, an zwei unschuldigen Frauen! Der Polizeipräsident mahnt die Bevölkerung, ruhig Blut zu bewahren! Die können uns mal! "Ruhiges Blut" ist in dieser Situation die unpassendste aller Parolen. Das Blut unserer Genossen versickert in diesem Augenblick im Pflaster der Straßen, vergossen von diesen Mördern in Uniform! Wir müssen dieser Agitation unverzüglich ein Ende bereiten. Arbeiterblut fließt in Berlin! Unser Blut ist nicht ruhig! Unser Blut kocht, Herr Zörgiebel! 38 Ich werde den Platz räumen lassen. Karl. Wir müssen jetzt mit Bedacht reagieren. Nicht mit noch mehr Druck. Sonst eskaliert die Situation direkt vor unserer Tür. Sollen wir denen (*etwa richtig) Zeit geben, damit sie hier einen Sturm auf die Bastille inszenieren? Wir sind nicht die Bastille. Der Oberbürgermeister Böß. Meine Herren. Die sind ja außer Rand und Band da draußen. Nehmen Sie erst mal Platz, Herr Oberbürgermeister. Was haben Sie vor? Die ganze Stadt ist in Aufruhr. Wir haben eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet. Spätestens heute Abend haben wir vollständige Kontrolle. Welche Maßnahmen? Ausgehverbot nach Einbruch der Dunkelheit in allen betroffenen Gebieten. Fenster zur Straße müssen geschlossen bleiben. Kein Zivilist darf eine Waffe tragen. Bei Zuwiderhandlung müssen Bürger damit rechnen, dass unsere Einsatzkräfte das Feuer eröffnen. Das ist nicht sehr... Nicht sehr was? Unser eigenes Parteiorgan spricht von bis zu 200 Toten. Das sind Fehlinformationen. Ach? Krankenhäuser melden deutlich weniger Opfer. Und das hier? "Hinrichtung durch Polizeikugeln". Das sind die zwei Frauen aus Kreuzberg, die sind jetzt schon Märtyrer. Wie wollen Sie das darstellen? Notwehr? Wir haben zwei Zeugen aus der Sitte, die schreiben einen Bericht. Der wird die Dinge für uns ins rechte Licht rücken. Vielleicht gibt es einen Weg, die Stimmung zu wenden. Und der wäre? Wie wir wieder lernen, ist alles eine Frage der Lesart. Niemand schreibt: Die Demonstranten waren bewaffnet. Niemand schreibt: Wir, die Polizei wurde angegriffen. Dafür brauchen wir Beweise. Einen verletzten Polizisten. Irgendwas Eindeutiges. Ja. Genau. 39 Woher kommt das Gold? Aus Russland. Und Sie wollen es wofür verwenden? Herr Kardakow? So, strecken Sie noch einmal. Bewegen. -Fertig, Edgar. -Danke, Herr Doktor. Mein Land ist dem Untergang geweiht. Ich muss helfen, das zu verhindern. Dafür brauche ich das Gold. Mhm. Ich verspreche Ihnen... ...das Geschäft wird sich mehr als lohnen für Sie. Bitte. Helfen Sie mir. 40 Gereon? Leben Sie schon? Oh. Pardon. Désolé! Dobré ráno. Scusi. Good morning. Zeitung gefällig? "Polizist rang mit dem Tod - Kommunisten leugnen weiter". Eine Frage im ungünstigen Moment? Ja. Der Kollege von Ihnen, dieser Dörr, der bei der Kundgebung von den Kommunisten angeschossen wurde. Wäre. Worden sein soll. Könnte. Jedenfalls: Das Ganze gerät langsam zum Rührstück. Und da dachte ich mir, ob Sie mir vielleicht den Dienstabschnitt des Kollegen verrieten. Damit ich an seine Adresse käme. Auf der Pressekonferenz gab's nur ein klösterliches Schweigen. Ich weiß nicht. Ich kenn den ja gar nicht. Also... Falls Sie etwas herausfänden und mir derartige Details zusteckten, sobald diese um die Ecke kämen... -Sie weltmeistern gerade im... -Konjunktiv. Kommen, könnten, würden. Deutsche Grammatik, fantastische Sache. Nicht wahr? Ich bin selber Polizist, Herr Katelbach. Aber ein guter. Dachte, es lohnte sich vielleicht, die Wahrheit über den 1. Mai zutage zu fördern. Das wollen Sie doch auch. -Wie kommen Sie darauf? -Sehe ich Ihnen an. Ich jedenfalls hätte im Gegenzug Karten für die "Plumpe". Wie? Stadion am Gesundbrunnen. Hertha BSC gegen Holstein Kiel. "Hand wird nur von Hand gewaschen" in dieser Stadt. Ach was. In Stätten der Zivilisation, in Ihrer schönen Domstadt am Rhein, oder in meiner bescheidenen Heimatstadt an der Donau, da hilft man sich halt unter Freunden. Nur die Berliner verstehen das nicht. Das ist schlimm. Wie spät ist es? Sieben. Gottes Willen! Es ist Sonntag. 41 -Was schreibst 'n da? -'nen Roman. Wollen wir rausfahren? -Nur wir beide? -Ja. Gerne. Du lookst einfach zu drollig, in deinem swimming dress. Wo gibt's 'n so was? Beim Teppichhändler? -Sieht aus wie 'n Walross. -Macht nicht unbedingt 'n schlanken Fuß. Nein, hier, hier, so auf die Stirn. Gib mal her. Wie soll das gehen? -So, guck. -Hält doch gar nicht. Nein, hier, hier. Das hält doch gar nicht. Leg dir eins auf die Stirn. So. Guck. Hallöchen. Greta, Rudi. Rudi, Greta. -Tach. / -Tach. -Was ist denn jetzt mit Anbaden? - War ich schon. -Schade. -Komm, Stefan, zeig, was du kannst. -Stellt euch mal dahin. -Na komm. Also entschuldige, das ist doch albern. -Reicht so? -Ja. Und jetzt sagst du was zu ihr. Ganz normal, nicht rufen. Oh, ist das kalt. So? Findet es doch selber raus, ihr Betschwestern. Was ist das denn für einer? 'ne Flitzpiepe. Und, was hab ich gesagt? "Zehn sächsische Zecher zahlen zwölf tschechische Zechen". Und ich? "Warum schleppt Jänicke solche Proleten in den Club?" -Stimmt's? -Ja. Wie machst 'n du das? Er kann Lippenlesen. -Sein Vater ist blind. -Taub! Du Depp. Nicht schlecht. Und, gefällt er dir? Wie kommst 'n darauf? -Na ja... - Wettkampf. Gemischter Vierer. -Wir kommen. -Wir kommen. Drei, zwei. "Massenerschießungen sind ein legitimes Mittel der Revolution." Sagt wer? Hitler? Lenin. Enteignung übrigens auch. 42 Herr Rath. -Schön, dass Sie es geschafft haben. Herr Regierungsrat. Ich bitte Sie. Heute ist auch der Regierungsrat ein Zivilist, genauso wie Sie. Irmgard, das ist Herr Rath, der Kollege aus Köln. -Freut mich sehr. -Hat die Messe Sie erbaut? Seien Sie vorsichtig, was Sie sagen. Danke. Sehr schön. Etwas... anders als bei uns im Rheinischen. Sie meinen, beherrschter? Ja, vielleicht. Tja. Märkische Diaspora. Wir haben nachher noch ein paar Gäste zum Kaffee eingeladen. Wenn Sie möchten... Danke, aber ich muss noch arbeiten. Ich geb Ihnen frei. Dann... Gerne. Du lässt dem Kommissar den Vortritt, ja? Bitte. Nach Ihnen? Ich? Nein. Das ist nichts für mich. Das ist nicht mein Verein. Die Familie meines Mannes ist jüdisch, und er weigert sich standhaft, sich taufen zu lassen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Amen. Gottes ewige Gnade kann dir immer vergeben, mein Sohn. Ich weiß. Sprich, mein Sohn. Nach dem ersten ist der zweite Schritt ein Leichtes. Wenn Sie nicht wollen, kommen Sie ein anderes Mal. Die Tore dieses Hauses stehen Ihnen stets offen. Ich liebe die Frau meines Bruders. Weiß er davon? Nein. Er ist verschollen. Vermisst. Ist es zu unzüchtigen Handlungen gekommen? Ja. Seit längerer Zeit? Seit mehr als zehn Jahren. Das ist eine schwere Bürde. Das neunte Gebot ist ein bedeutender Baustein unserer christlichen Integrität. Ist da noch mehr, mein Sohn? 43 Ganz ruhig. Ihnen wird nichts passieren. Entspannen Sie Ihren Körper. Alle Fesseln fallen ab. Atmen Sie ganz tief ein. Und aus. Ja. Gut. Ihr Körper entspannt sich. Und alle Fesseln fallen ab, wenn Sie es wollen. Sie konzentrieren sich jetzt auf Ihre Augen. All die kleinen Muskeln hinter Ihren Augen und wie sich diese Muskeln entspannen. Und wenn Sie merken, dass sich Ihre Augen nicht mehr öffnen lassen, auch wenn Sie es wünschen, dann nicken Sie. Ich werde Ihnen jetzt die Augenbinde abnehmen. Aber Sie werden merken, dass sich Ihre Augen so entspannt haben, dass sie sich nicht mehr öffnen lassen. Und nun werden wir diesen Zustand der Entspannung, der jetzt schon durch Ihren ganzen Körper strömt, noch einmal verstärken. Indem Sie einmal die Augen ganz kurz öffnen und wieder schließen. Aber beim Schließen gehen Sie noch tiefer in den Zustand der Entspannung hinein. Öffnen Sie Ihre Augen. Jetzt! 44 Zuerst muss die Bibliothek abgestaubt werden. Aber seien Sie vorsichtig. Viele von den Folianten sind sehr wertvoll. Ach je. Danach, wie besprochen, die Grundreinigung. Es ist die Treppen, dann die Scheuerleisten, dann die Böden Teppiche voraus ausklopfen. Und dann nehmen Sie sich das Silber vor, wie ich es Ihnen gezeigt habe. Sie konnten es sehr so wunderbar, dass alles schön glänzt. Kinder, ab ins Taxi. 20 Uhr Abendbrot, Käse und Salat wie immer. Gurke. Aber nicht mehr die eingelegten, die sind zu salzig. Und Greta... Ich weiß, er wird es Sie fragen, aber Fleisch darf er nicht. Auch nicht Schinken oder Wurst. Dr. Hutten hat es nochmals angemahnt. Also keine Ausnahme. Sagen Sie einfach es sei nichts im Haus, und ich hätte das Abendbrot vorbereitet. Dann kommt er es gar nicht auf falsche Gedanken. Richtig? -Richtig. Und jetzt lass ich Sie auch schon in Ruhe. So meine Lieben, jetzt geht's auch schon los. Fahren Sie bitte. 45 Schickes Kleid. Danke. Um halb acht muss ich zurück sein. Ehrensache. Spätestens um acht, da kommt der Alte. So, Jüngelchen, denk dran, in sechzig Minuten letzte Rückfahrt. Wenn du nicht pünktlich hier bist, heißt es für dich und deine Braut: Schwimmen. So, einsteigen, die Herrschaften. Die Billets, bitte. Für die Hinfahrt war umsonst. Die Rückfahrt kostet das Doppelte. Die Frau Benda meint das alles gar nicht so. Sie ist einfach nur sehr genau. Gretchen, das sind Bonzen. Die sind zum Piesacken geboren. Ich will einfach alles richtig machen. Ja, und genau das ist deren Methode. Dass, dass du die am Ende noch in Schutz nimmst. Hör auf. Sag das nicht. -Aber ist doch so. -Pst. Ich bin froh, dass ich überhaupt Arbeit hab. 46 Man führt Sie inzwischen als Beschuldigten. Das heißt, Sie müssen nicht aussagen. Zuerst einmal ist die Polizei in der Nachweispflicht. Wann komm ich raus? Ich habe einen Termin beim Haftrichter vereinbart, und wenn der mitspielt... Wann komm ich hier raus? Ich kenne den Mann. Was nicht heißt, dass er mitspielt. -Da lang. -Moment. Wieso da lang? Wo bringen Sie Herrn Nyssen hin? -Ich verlange 'ne Erklärung. -Vorne rum. -Durch die Eingangshalle? -So ist die Anweisung. Das kann ja wohl nicht wahr sein! Da ist er. Gehen Sie beiseite! Lassen Sie den Weg frei! Machen Sie die Apparate aus! Es gilt die Unschuldsvermutung! Kann doch wohl nicht wahr sein! Keines dieser Bilder darf veröffentlicht werden! Wer hat das veranlasst? Wer hat die Presse informiert? Im Deutschen Reich gilt Pressefreiheit. Man hat uns absichtlich über den Haupteingang geführt. Ist doch abgekartet von Ihnen. Lassen Sie uns zur Sache kommen. Mir liegt die Analyse der Stichproben vor. Sie tun grad so, als sei das eine Lappalie. Für wen bestellt die Nyssen AG, respektive Sie, Herr Nyssen, chemischen Kampfstoff? Die Einfuhr von Pestiziden ist weder verboten noch limitiert. Wenn Sie Ihren Mandanten bitte selbst sprechen lassen wollen? Für wen ist das Giftgas? Wer ist der Empfänger? Man hat mich getäuscht. Bestellt waren Schädlingsbekämpfungsmittel. Ah ja. Wozu? Um Schädlinge zu bekämpfen. Die Nyssen AG handelt mit Eisen, mit Stahl. Sie stellen Schwergüter her. Der Konzern meiner Mutter hat mit dieser Bestellung nichts zu tun. Nein. Ich kenne Ihre Frau Mutter. Die dürfte erstaunt sein, was unter ihrem Namen alles durchs Land geschleust wird. Wir werden nicht aussagen, solange Sie Alfred Nyssen als Beschuldigten führen. Ich möchte mich vergewissern, dass Herr Nyssen bereit ist, den Kopf hinzuhalten, für die Leute, die sich das ausgedacht haben. Ich nehme meinen Mandanten mit zum Haftrichter. Der wird diese Angelegenheit durchwinken, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Ergebnisse unserer Stichproben sind eindeutig. Wenn Sie wieder Platz nehmen würden, Herr Rechtsanwalt! In den Waggons befindet sich Phosgen. Ein nach Genfer Protokoll und Versailler Vertrag verbotener chemischer Kampfstoff. Mit dieser Menge könnten Sie in einer Stadt von der Größe Berlins jegliches Leben vernichten. Dafür werden Sie sich verantworten müssen. Niemand winkt hier irgendetwas durch, bei dem Verdacht, der im Raum steht. So. Wenn Sie uns jetzt eine Minute unter vier Augen gönnen. Ich bin draußen vor der Tür, wenn Sie was brauchen. Ich weiß, wen Leute wie Sie für Schädling halten. Ich weiß auch, was die Männer in Ihrem Umfeld antreibt. Aber wenn ich die Alliierte Waffenkontrollkommission und den Völkerbund informiere... Da werden Sie sich keinen Gefallen tun. Sie fühlen sich geschützt von Ihren Freunden? Was macht Sie so sicher, dass Sie sich nicht täuschen? Ich kenne viele dieser Männer. Für die sind Sie nichts als eine Marionette. Sie sind die Marionette. Die Marionette einer demokratischen Verirrung, die dieses Land ergriffen hat. Nein. Nyssen, ausziehen! Alles! Das alles schenk ich dir. Das Wasser, die Wolken, die Sonne. Und die Hütte auch. Wird sowieso enteignet. Früher oder später. 47 Wer könnte das gewesen sein, sowjetischer Geheimdienst? Ist meine Vermutung, ja. -Gennat, was meinen Sie? -Stattliche Indizien. In ein paar Stunden hören wir von der Ballistik. Aber... Außer den Russen benutzen nur die Schweden so großkalibrige Waffen. Zum Elche schießen. Gibt keine Elche in Berlin. Die Sache ist heikel. Politisch gesehen. Politik interessiert mich nicht. Ich bin 'n einfacher Kriminaler. Ich habe hier fünfzehnfachen Mord, das ist kein Pappenstiel. Wie Sie meine Ergebnisse politisch einordnen, ist Ihre Sache. Aber unser Ziel ist dasselbe: Wir wollen die Täter. Also, Herr Rath. Der Regierungsrat sagt, Sie sind drin in der Materie. Dann stellen Sie mal 'ne Kommission zusammen. An die Arbeit. Danke. 15 Tote. Nur einer hat gefehlt. Alexej Kardakow. Sehen Sie, Sie kennen sich aus. Deshalb hätte ich gerne Sie als meinen Assistenten. Was ist, sind Sie dabei? Kommissar, das ehrt mich. Aber... Was? Ich wüsste jemanden, der kennt sich um einiges besser aus in der Materie. -Ich will aber Sie. -Ja, aber... Aber alles was ich weiß, weiß ich von... Wenn ich Charlotte dabeihaben wollte, hätte ich gefragt. Also, kann ich auf Sie zählen? Gut. -Sie waren doch in dieser Druckerei. -Ja. Irgendwas Auffälliges? Na, der Walzenkönig. Ein Frachtpapier. Steckte in einer der Walzen. Für einen Waggon aus dem Gaszug, der wohl nach Istanbul geschickt werden sollte. Aha. Und wo ist das? Das weiß ich nicht. Vielleicht hat sie es behalten? -Behalten? -Na ja, also... Es war nicht ganz sauber, wie wir da reingekommen sind. Die Frau weiß nicht, wie man das Wort "legal" buchstabiert. 48 -Ach, Wolter. Genau Sie hab ich gesucht. -Ah, Böhm. Alles gesund? Einfache Frage: Was haben Sie und Ihr Kölner Freund am Donnerstag in der Pepita Bar gemacht? Jodeln. Mit allem Pipapo. Grins nicht so blöd, Mensch. Beantworten Sie die Frage. Wir haben einen abgebissen. -Mit dem heiligen Josef? -Der heilige Josef? In der Pepita? Nö. Kollege Jänicke, ich habe das Telegramm entschlüsselt. Sie? Allein? Kollege Czerwinski ist ja qua Geburt des Russischen mächtig. Bin ich Balte, bin ich mächtig. "Onkel hat soeben die Grenze passiert. Geschenk auf dem Weg nach Berlin." Das sollte Kommissar Rath heute noch bekommen. Kriminalassistent Jänicke. Ihr Vorgesetzter, wo ist der? -Bitte? -Ihr Vorgesetzter, wo der ist. Unterwegs. Was fällt dem ein, sich in meinen Fall zu mischen? Sagen Sie ihm, morgen kann er sich auf was gefasst machen. 9 Uhr bei Gennat. Immer wieder erfrischend, der Kollege Böhm. Ich sollte dem Kommissar Bescheid geben. Bringen Sie es ihm nach Hause. -Zu Wolter? -Mhm. Polizeisiedlung, gegenüber den alten Luxwerken. 49 Henning! Was? Alles in Ordnung? Ja. Ich frag doch nur. Oh, Mensch. Na, willst du was? Geh weiter. Auswringen 'ne Mark, Kanalwäsche zwei. Verschwinde. Komm schon, Schokostube 1,50. Hau ab, Junge. Der kann nichts. Bei mir dürfen Sie alles für 'ne Mark. Das ist meiner! Halts Maul, Fatzke! Wenn ihr nicht in 'n Knast einfahren wollt, dann seht zu, dass ihr Land gewinnt! Bist du ein Bulle oder was? Abmarsch jetzt. Bulle! Sittenbulle! Bullen! Komm, hau ab! 50 Was ist das? Ein Visumsantrag. Nicht irgendein Visumsantrag. Davon gibt es mehrere Dutzend. Allein für diesen Mann, Major Beck. Den kenn ich. Dann kennen Sie diesen hier wahrscheinlich auch. Seegers. Was geht hier vor? Zuerst lassen Sie meine Männer gehen. Dann bekommen Sie Beweise gegen Ihren Generalstab. 15 Stück. Do ut des. "Ich gebe, damit du gibst." Los geht's. Aussteigen, die Herren. Na endlich. Mit diesen Unterlagen können Sie beweisen, dass diese Offiziere seit 1925 mit großer Regelmäßigkeit ein kleines Dorf 300 km südöstlich von Moskau besucht haben. Lipezk. Den geheimen Stützpunkt der Deutschen Luftwaffe. Seit dem Kriegsende gibt es keine Deutsche Luftwaffe mehr. In Lipezk gibt es eine. Ich verstehe Sie nicht. Sie arbeiten gegen Ihr eigenes Land. Ich arbeite für die Polizei. 51 Wir können sofort die Haftbefehle beantragen. Gegen wen? Seegers, von Loitzing, Major Beck, der halbe Generalstab. Weswegen? Verfassungsbruch, Hochverrat. Verschwörung gegen die Republik. Die Liste lässt sich fortsetzen. Reicht das vor Gericht? Schwer zu beurteilen. Also wenn es jemand beurteilen kann, dann Sie, Herr Staatsanwalt. Die bringen ganze 13 Waggons Phosgen nach Berlin, und das noch nicht mal ein Jahr nach der Sauerei in Hamburg. Was war in Hamburg? Chemiewerke Stoltzenberg. Da ist bei einem Kesselwagen ein Ventil geplatzt, und was quoll raus? Giftgas. Phosgen. Es gab zehn Tote, Hunderte Schwerverletzte. Die Leute spazierten aus der Haustür und fielen einfach um. Und für wen war das Gas? Na raten Sie mal. Die Reichswehr? Na ja. Nicht offiziell. Das hatte keine Konsequenzen? Das Chemiewerk hat die übrigen Kessel im Meer versenkt. Jetzt wollen die Schadensersatz. Das alles zeigt, dass wir mehr brauchen, wenn wir gegen diese Leute vorgehen wollen. Ich will nicht diesen Papierkram um die Ohren gehauen bekommen. Diese Unterlagen sind der Beweis dafür, dass es einen deutschen Stützpunkt in der Sowjetunion gibt. Wo deutsche Piloten von deutschen Experten zu Kampfpiloten ausgebildet werden. In deutschen Kampfflugzeugen. Wo soll das sein? Lipezk. Das ist 300 km südöstlich von Moskau. Was haben die Russen davon, uns beim Vertragsbruch zu helfen? Die Russen wollen selber Flugzeugmotoren bauen. Und lernen das gerade von deutschen Ingenieuren. Wie groß ist denn diese Sache da in Lipezk? Diese Fliegerstaffel? Am Ende steht da nur 'ne Handvoll Maschinen rum. Der Informant sagt, dass es sehr viel mehr sind als nur ein paar. Die Unterlagen beweisen das aber nicht. Sie legen es nahe, aber... Herr Staatsanwalt, bitte. Was brauchen Sie denn noch? Zeugen. Akten. Fotografien. Ich mach's. Sie machen was? Ich fahr hin. Unsinn. Da sind Sie 'ne Woche unterwegs, und keiner lässt sie rein. Dann fliegt er eben. Was? Na ja, ist doch ganz einfach. Ihr besorgt uns ein Flugzeug, und wir besorgen die Beweise. 52 Doris. Lottchen, du musst mich retten. Was ist denn? Rechnungen. Von 'ner Kleiderfabrik. Sklarek heißen die. Da ist jeder einzelne Socken aufgelistet und jeder Tschako und jede Uniform. Jede dienstliche Textilie der Polizei seit 1924. Das soll ich jetzt alles überprüfen. Das sind mindestens 400 Seiten. Aber das ist doch toll. Daran sitzt du doch Tage. Ich kann doch nicht rechnen. Du musst mir helfen. So wie ich dir. 80 Pfennig die Stunde. Was musst du denn genau machen? Du machst es? Schon wieder. Das gibt's doch gar nicht. Schreib mal auf. Lieferschein 219/27. An Rathaus Spandau. 46 AmtsstubenFenstergardinen Abnahme und Reinigung. Und hier, vier Tage später. Rechnungsstellung. 460 AmtsstubenFenstergardinen, Abnahme und Reinigung à neun Mark. Macht 4140 Mark. Das heißt, die rechnen das Zehnfache ab. Ich würd mal sagen, die sind ganz schön frech, die SklarekBrüder. Das würd ich auch mal sagen. 53 Nein. Was steht da draußen dran? Oh, Herr Kommissar. Ist jetzt alles zerstört? Nein. Doch. Entschuldigung. Zwei Fragen, Herr Gräf. Erstens: Wo ist Jänicke? Heute nicht erschienen. Wir waren sogar verabredet, im Aschinger. Und die zweite Frage? Haben Sie schon mal in einem Flugzeug gesessen? 54 Meine Herren, ich danke. Oberkommissar Böhm war bereits am Tatort. Kollege Böhm, bitte um Ihren Bericht. Um es kurz zu machen: Das war ein gezielter Kopfschuss. Wie bei einer Hinrichtung. Die Russen? Nein. Jedenfalls spricht das ausgefallene Fabrikat der Waffe dagegen. Sehr selten. Eine Lignose. Lignose? Moment mal. Hatten wir doch gerade. -Der Priester. - Der heilige Josef. Ich habe Herrn Ullrich vom Erkennungsdienst die Geschosse untersuchen lassen. - Und? - Es war dieselbe Waffe. Ist das sicher? Dieselbe oder die gleiche? Dieselbe. Mit dieser Waffe wurde Stefan Jänicke und Josef Wilczek erschossen. Kein Zweifel. Das sind die beiden Projektile. Lignose 6,35. Wir haben die feinen Linien verglichen, die der Lauf dieser spezifischen Waffe auf die Oberfläche der beiden Projektile geritzt hat. Sie sehen, dass das Bild identisch ist. Mit der folgenden Methode überprüfen wir unsere Hypothese. Wir befeuchten die Projektile mit Tinte und rollen sie druckvoll, aber vorsichtig auf saugfähiges Papier. - Das ist Jänicke, das Wilczek? - Genau. Das gleiche Bild. Meine Herren. Es gibt noch etwas anderes, das merkwürdig ist. Beide Opfer starben, als sie gerade auf dem Weg zu Ihnen beziehungsweise schon bei Ihnen eingetroffen waren, Herr Rath. Bitte was? Jänicke wurde von Ihrem Neffen gefunden. Gleich um die Ecke Ihres neuen Domizils. -Warum weiß ich davon nichts? - Sie waren nicht zu erreichen. Sie sind ja, wie wir alle wissen, in geheimer Mission unterwegs. Aber an Ihre Begegnung mit Pfarrer Wilczek, an die erinnern Sie sich noch? Wovon sprechen Sie? Dass Sie der Letzte waren, der den ermordeten Priester lebend gesehen hat. -Wann soll das denn gewesen sein? -Am letzten Donnerstag. -Ich hab den Mann noch nie gesehen. -Das stimmt nicht. Sie sind beobachtet worden, mit Kollege Wolter und dem Heiligen Bimbam. Was soll der Blödsinn? -Ist das ein Verhör? - Schluss! - Ich stell nur Fragen. -Herr Oberkommissar. Machen Sie bitte konstruktiv weiter. Warum rennt der Kölner zur Leiche, sobald die in der Obduktion eintrifft, und reißt sich das Beweismittel unter den Nagel? Jetzt mal halblang. Die Leiche von Jänicke ist noch nicht obduziert worden. Vorgestern. Die Pfaffenleiche. Von der red ich. Stimmt das, Kollege Rath? Ich wollte dem Oberkommissar behilflich sein, sonst nichts. Wenn wir keine Ordnung halten, nicht mal in den Zuständigkeiten, dann sind wir einfach nur ein erbärmlicher Sauhaufen! Keine Mordinspektion. So finden wir nicht mal die Mörder unserer Kollegen. Und Herr Oberkommissar: Das Schicksal ist im Allgemeinen nicht geneigt, uns den Täter direkt vor die Nase zu setzen, noch dazu im Präsidium. -Sind die Angehörigen benachrichtigt? -Ich war heute da. Bis morgen früh: ein detaillierter Bericht. Tatortanalyse, Zeugenprüfung. Rekonstruieren Sie jeden, und wirklich jeden Schritt von Stefan Jänicke bis zur Tat. Dieser Fall hat höchste Priorität. Meine Herren, wir gehen wieder an die Arbeit. Danke, Oberkommissar Böhm. FR1-1 Enchanté, André Merlaux. Merci, Marthe. Marthe vient de la Sarthe. Ah ? Dites-moi, jeune homme, quelle est votre occupation professionnelle ? Cette cachottière de Sophie n'a rien voulu dire de vous, mais ce n'est pas faute de l'avoir interrogée. André est représentant de commerce pour la SOPITEC, une grosse compagnie. Très bien. Bravo. Vous devez beaucoup voyager. Un peu. Un peu ? L'autre jour, je lui demande s'il a eu une bonne journée, il me répond qu'il revient d'Alger, comme s'il revenait de Rouen... Très belle ville, Alger. Oui, mais pas c'est pas à nous. Ne commence pas, Sophie, s'il te plaît. L'Algérie, c'est la France. Ce n'est pas gênant de voyager souvent quand on veut fonder une famille ? Les familles se sont débrouillées sans hommes pendant la guerre, Elles feront aussi bien en temps de paix. Sophie, ne sois pas insolente. Yvon, tiens-toi droit. Et représentant de commerce, c'est plus exaltant que fonctionnaire au ministère des Anciens combattants. Pardon mon petit papa, mais... Fonctionnaire, ça doit être intéressant aussi, mon colonel. Oh ! Amusant ! Vous saviez que Maurice était colonel pendant la guerre ? Hein ? Ne lance pas papa sur la guerre. Mon petit papa sait ce que je pense des militaires et de leur obsession à faire la guerre ! tu arrêtes la charcuterie. Sans nos militaires français, nous serions tous allemands à l'heure qu'il est. Le parrain d'Yvon est allemand. Yvon, pour la énième fois, ton dos !

1 Tu crois que ça recommence ? On les a découverts ce matin, à 5h40. La cause de la mort est la même pour tous. Tir à bout portant sur la tempe droite. Trois filles, quatre garçons, entre 18 et 23 ans. - Nous venons de les identifier. - Jolie chemise. Tous déclarés disparus. Certains depuis quelques jours, d'autres, depuis plusieurs mois. Même si nous n'avons encore reçu aucune revendication, l'une des victimes, Enoch Ritt, portait ce tatouage sur l'épaule. Certains d'entre vous le reconnaissent... Pour ceux arrivés plus récemment dans nos rangs, ceci est le signe d'appartenance à une cellule pro-suicide. Celui-ci est la signature de Saül, du nom d'un prophète de l'Ancien Testament. Ce groupe d'action est responsable de l'attentat du stade olympique. Vingt-trois morts, le premier suicide collectif de la période, celui qui lança le mouvement. Saül a attiré des volontaires de 15, 14, jusqu'à 12 ans. Des mineurs pour la plupart recrutés dans les communautés chrétiennes d'Attenberg. On croyait en avoir fini il y a dix ans, quelqu'un a repris le flambeau. Asram, Lesky, vous vous occupez d'Enoch Ritt. Je veux savoir qui a réactivé Saül, combien ils sont et s'ils préparent d'autres actions de ce type. Perrik, Devoise, Azuelo, vous vous concentrez sur les autres victimes. Les deuilleurs sont en route. Bon travail. La mère s'appelle Mana. Elle vivait seule avec son fils. 2 - Quel âge a-t-elle ? - Quatre-vingt-sept. - Angus... - Capitaine. Vous êtes en retard. Vous restez derrière moi. Vous faites rien, vous dites rien, vous... Ah, ben voilà, vous faites cette tête-là. Mana Ritt ? Oui. Je m'appelle Angus Singh. Je travaille avec la police. Je dois vous dire quelque chose d'important. Mme Ritt... Votre fils est décédé cette nuit. Quoi ? Donnez-moi votre main. Tenez cette sphère. Vous sentez sa chaleur ? Ses vibrations ? Enoch nous a quittés. Est-ce que vous me comprenez ? Non. Je vais vous expliquer. C'est la première fois que je vois un deuilleur travailler. L'annonce d'un décès, c'est toujours délicat. La plupart des gens n'ont jamais eu de contact avec la mort. Parfois, ils savent même pas de quoi on leur parle. Mais... Ça marche vraiment, son truc avec la boule, là ? Écoute, c'est pas le pire. Y en a même un qui travaille avec des chiots... Pour le transfert affectif. Amphétamines ? Messieurs... Elle est prête. Mais on y va mollo, hein. On parle du mort au passé, on évite le mot "fils". Son état est fragile, alors respectez le travail. Saül ? Non, ça me dit rien. Il fréquentait pas ce genre de groupes et il est jamais allé à Attenberg. En tout cas, il m'en a jamais parlé. Et son tatouage ? Il disait que c'était esthétique. Vous l'avez vu quand, pour la dernière fois ? Y a cinq jours. Mais ça lui arrive souvent, de disparaître comme ça. Il est très autonome. Il revient toujours ici, après. "Revenait", Mme Ritt. Revenait. Pas de nouvelle rencontre ? Non. Enfin... Depuis quelques mois, il appelait souvent un type, la nuit. Kenny, quelque chose comme ça. Nos chambres sont côte à côte alors je l'entendais parler. - Vous ne savez pas qui c'est ? - Non. Quels étaient vos rapports avec votre fils ? - Avec... Enoch. Depuis que son père est parti, je travaille beaucoup, alors on se voit un peu moins mais on a toujours été très proches. Il était croyant ? Je veux dire, est-ce qu'il lui arrivait d'aborder des sujets spirituels, religieux ? - Non, on parle jamais de choses comme ça. - "Parlait". Quoi ? Vous ne parliez jamais de choses comme ça, Mme Ritt. - Pardon, mais pourquoi ? - Parce qu'Enoch est décédé, Mme Ritt. Je vous l'ai dit tout à l'heure. Enoch ? - Mon Enoch ? - Mme Ritt... Mais quand il avait 14 ans, il est parti quelques jours... Et quand je suis rentrée, il était ici. Cette fois-ci, c'est différent, Mme Ritt. Cette fois-ci... Moi, j'ai lu que parfois, les gens revenaient. Hein ? C'est vrai ou pas ? Ils vont de l'autre côté, et après... ils reviennent. Je suis désolé, Mana. Je vais rester encore un peu avec vous. Mettez votre main sur la sphère... Darius, on a identifié le numéro appelé par Enoch Ritt. - Kenji Mandarlay. - Convoque-le. 3 - Tu le connais ? - Un junkie. Il nous servait d'indic, y a longtemps. Une épave. Je suis surpris qu'il soit encore en vie. - Capitaine ! T'as pas changé. Je peux pas en dire autant de toi, Kenji. Nouveau look. Nouveaux cheveux... Nouvelles dents ? T'as l'air fatigué, un peu. Toujours tes migraines de régénération ? T'es loin d'être le seul dans ce cas-là, tu sais. Le nombre de mes patients qui viennent pour ce même problème... - Tes patients ? - Oui. C'est pour ça qu'on est ici, non ? Est-ce qu'on parle bien de la même chose ? - C'est un produit naturel. - Et toi, un honnête épicier. - Je me vois plutôt comme un thérapeute. - Ah... Le plus douloureux, ce sont les souvenirs. Autrefois, la mort empêchait l'embouteillage. Mais aujourd'hui, l'homme doit supporter le poids exponentiel de sa propre mémoire. L'encombrement de dizaines, de centaines d'années de souvenirs. Pourtant, on a tous quelque chose à oublier, n'est-ce pas ? C'est passionnant. Ce qui m'intéresse aujourd'hui... c'est lui. Tu peux me dire ce qu'il venait "oublier" chez toi ? Tu fais fausse route, capitaine. Ma patientèle est uniquement composée de personnes majeures. Gagnons du temps, Kenji. Dis-moi ce que tu sais sur Enoch Ritt... ou je t'envoie les stups et la brigade des mineurs. Je t'écoute. Il venait pour quoi, Ritt ? Il était inapte à la régénération. Et il le savait depuis longtemps ? Depuis plusieurs mois. L'idée de la mort l'obsédait, il appelait de plus en plus souvent. C'est de ça dont il venait se soulager quelques heures par semaine. Enoch Ritt était inapte à la régénération. Il avait fait le test y a un an, sa mère était pas au courant. Tu penses qu'il aurait pu rejoindre Saül à cause de ça ? C'est possible. Il a pu entrer dans une phase dépressive ou faire de mauvaises rencontres. Et toi, t'as quelque chose ? J'ai retrouvé une survivante du grand stade. Christa Novak. Interceptée par ses parents avant de pouvoir s'y rendre. Elle est internée dans un centre psychiatrique jusqu'à sa majorité. D'après son dossier, elle fréquentait l'Église de la Glorification, un des cultes chrétiens d'Attenberg. OK, envoie-moi son dossier. On vous a parlé des Grandes Vagues ? Vous vous en souvenez, peut-être ? Je me souviens du couvre-feu, de l'état d'urgence, tout ça. Ma grande sœur pouvait pas sortir. Vous vous sentez concernés par ces suicides ? Pas plus que ça. Ceux qui ont fait ça étaient perdus ou stupides. - On est pas comme eux. - Ils ont rien compris. On sait tous la chance qu'on a de vivre avec la régénération. Avant, les gens mouraient tout le temps. C'est comme si on disait : "Y a trop de supermarchés alors je vais mourir de faim." Se régénérer, c'est comme un pouvoir. C'est un don. Je me tourne maintenant vers vous, M. Larcher, spécialiste des questions liées à la jeunesse. Il y a dix ans, vous disiez que les Grandes Vagues étaient l'appel au secours d'une jeunesse oubliée. Si on ne vieillit plus, si on ne meurt plus, comment fait-on pour ménager un territoire aux nouvelles générations ? Eh bien, ce sont elles qui paient le prix fort de nos rêves. Le fameux blocage générationnel, titre de votre ouvrage, il y a dix ans. Absolument. Il y a dix ans, les mouvements radicaux sont nés de cette absence d'horizons. Le suicide collectif n'a pas été le seul mode de contestation. Oui, parfaitement. Vous serez propriétaire de cinq hectares de terre où vous ne poserez jamais les pieds. Cinq hectares parfaitement inutiles dont on ne tirera jamais rien. Ni minerai, ni énergie fossile, ni culture. On plantera même pas un parasol, rien. Ça peut vous paraître absurde, mais c'est le moyen le plus efficace pour sauver cet archipel. C'est l'une des dernières forêts primaires au monde. Cette terre... c'est une utopie que vous léguerez à vos enfants. Le mieux, c'est que je vous envoie toute la documentation. En espérant ajouter votre nom à la liste de tous nos soutiens. À bientôt. ...et précisément, ça n'a pas été possible. Vous évoquez le référendum sur le contrôle des naissances. Oui, je parle régulièrement à des mineurs qui me disent qu'ils se sentent personnellement visés par ce référendum. Ils ont le sentiment, vraiment, qu'on cherche à se débarrasser d'eux. Ce que j'essaie de vous dire... - T'es rentrée ? - Oui, j'ai pris l'avion plus tôt. ...on a effacé leurs noms... - Ça s'est bien passé ? - Le ministère a donné son accord. Ne croyez pas du tout que je cherche à justifier la violence de ce qu'ils ont accompli. Mais je constate que... - T'en veux une ? - Oui. - T'es sorti, hier soir, finalement ? - Un peu. Mais sans toi, ça m'ennuie vite. J'ai toujours peur qu'elle arrive pas à souffler toutes ses bougies. Tu t'es régénéré. - Pourquoi tu dis ça ? - T'as l'air plus en forme, c'est tout. - T'es plus ferme. - Vous savez, depuis 60 ans, la vie est devenue la valeur absolue de notre civilisation. Eh bien, ces suicides collectifs forcent la société à regarder en face... - ...ces deux tabous. - T'es là-dessus, j'imagine. - La possibilité de la mort et le désir de la mort. Rien n'est éternel. Tu rejoins les autres à l'atelier relaxation ? Écoute, c'est un temps libre. Tu l'occupes comme tu veux, Christa. Entre nous, t'en as pas marre, de rester toute seule ? J'étais pas seule. Mais non ? Oh ! Je t'avais dit quoi ? Je t'avais dit quoi ? J'en étais sûre. - Ah, lourd ! Allô ? Allô ? OK, les meufs, qu'est-ce qui se passe, là ? C'est qui, qui a tiré mes G ? Je vous parle, putain de merde. M'énervez pas, répondez-moi tout de suite. Eh, toi, la petite carapace, là. C'est toi qui as tiré mes coms ? Putain. Tu me regardes quand je te parle. C'est toi qui as pris mes minutes ou pas ? - Qu'est-ce qui se passe, Lana ? - Comment ça ? - Je parle dans le vent ? - Non, c'est pas moi. - T'es sûre de toi ? - Y a 300 G. Eh ben voilà ! Ça, c'est sympa. C'est pas pour être sympa, c'est pour que tu fermes ta gueule. Christa, t'as une visite. Tout va bien ? - Oui. - Bon... Pourquoi tu me regardes, toi ? La voilà. Je vous laisse discuter. Je suis pas loin. Tu t'appelles Christa Novak, t'as 24 ans. Mon visage te dit quelque chose ? C'est le même que tous les autres. Le tien non plus ne me dit rien. Vous étiez tellement nombreux... Et puis, t'avais 14 ans, à l'époque. T'as dû changer. Enfin, j'espère. C'est la raison pour laquelle ils t'ont mis ici. Enfin, j'imagine. Bref... J'aimerais que tu regardes ça. Pourquoi vous me montrez ça ? On les a retrouvés hier. Un bon vieux suicide collectif, comme du temps de tes petits camarades. Chacun un flingue sur la tempe et que la fête commence. Lui, il portait le même tatouage que toi. On pense que Saül a été réactivé. Écoute, je vais pas y aller par quatre chemins, j'ai besoin de toi. Je veux que tu retournes à Attenberg. Pour voir si tu peux reprendre le contact avec eux. Christa, rien ne t'y oblige. Christa est un sujet fragile. Elle est régulièrement victime de sévères phases de psychose. C'est à elle que je m'adresse. Si vous avez une réclamation, faites-la au juge. Un aller-retour à Attenberg, c'est tout ce que je te demande. En échange, je fais un beau courrier au juge... qui constatera que tu fais de remarquables efforts d'intégration. Et on t'économise trois ans ici. - Ça sert à rien, ils sont tous morts. - T'es la preuve que non. Trois ans. Je peux pas te proposer plus. Votre réduction de peine, j'en veux pas. Je veux une cellule toute seule. - Je vous mets une petite serviette. - Merci. - Merci. - Merci, au revoir. Tiens, bois ça. Et respire, pour vasculariser. C'est un traceur chimique, c'est indétectable. Ça nous permet de te localiser et de voir et d'entendre tes interactions dans un rayon de trois mètres. Ceux que tu approches, on les identifie. Tes doigts... Faut bien les agiter pour vasculariser. Comment ça ? Ça vascularise bien, là ? On t'a mis un téléphone, y a le numéro dessus. On est prêts ? - Prêts. Te mets pas en danger. Tu fais un tour et tu vois si tu reconnais quelque chose ou quelqu'un. C'est tout. Allez... Je peux t'aider ? - Je sais pas. - Tu sais où tu es ? Je crois, oui. Je t'offre un café ? Tu as quel âge, toi ? Vingt-quatre. Encore six ans... avant qu'on ne te propose la première régénération. T'as déjà fait les tests d'aptitude ? Non. Ils te diront que ça n'engage à rien... Que c'est réversible... Mais sache que c'est un choix crucial pour toute la suite de ta vie. Nous, on dit que la régénération, c'est une horreur ontologique. Tu comprends ce que je veux dire ? Oui. La mort ne peut être vaincue qu'en l'affrontant. Eux, ils ont seulement inventé un stratagème pour la fuir. Vous, vous avez déjà été régénérée ? Non. J'ai de la chance, j'ai tout de suite su. D'ailleurs, nous voyons de plus en plus de gens qui décident de renoncer à la régénération, et ça, après cinquante ans de traitement. Ils veulent revenir à leur corps naturel, retrouver leurs sensations. Tu verrais... leur expression... quand ils retrouvent leur vrai visage. Oh, c'est vraiment... émouvant. - Assassins ! Terroristes ! - À mort ! Toujours des gens qui ont du mal à comprendre ce que nous faisons ici. Mais comment les en blâmer ? Après tant de crimes commis en notre nom. Et puis, la tragédie d'hier... Tu m'excuses... On se prépare à faire passer un de nos membres. La cérémonie aura lieu demain. Viens, si tu veux. Y aura du monde ? Toute la communauté sera là. Tu peux laisser tes coordonnées dans le registre. Je sais pas, peut-être. Je ne cherche pas à t'enrôler. Je voudrais juste te dire que ce que je vois dans tes yeux... ne les laisse pas détruire ça. C'est magnifique. On aura peut-être plus de chance demain, pendant leur rassemblement. C'est pas la route de Redorn. Tes parents ont obtenu que tu passes la nuit chez eux. T'as de la chance, c'est tout à fait exceptionnel. C'était pas le contrat. Je veux parler à quelqu'un du centre. - Ils sont prévenus, ils sont d'accord. - C'était pas le contrat. - Arrêtez-vous. - Pourquoi ? - Arrêtez-vous ! Y avait un cimetière. Y avait un cimetière, ici. C'est possible. Ils les déplacent dans des ossuaires en dehors de la ville. Plus personne n'y venait, de toute façon. Ça a pas d'importance. On peut y aller. Ça vous plaît ? C'est un Hongrois qui a fait ça. Il a commencé il y a 83 ans, avant les premières régénérations. Il dit qu'il veut compter l'infini. Et il a des projets pour après ? Je vous raccompagne ? Bonne soirée. Merci. Ça va ? - T'as passé une bonne journée ? - Oui. C'est tellement inattendu. Mais on est tellement heureux de pouvoir t'avoir avec nous, ce soir... Il est où, mon lit ? Ah, oui... Je t'ai fait un couchage dans le salon. Parce que, du coup, on a pas eu le temps. Enfin, tu vois, si on avait su plus tôt... C'est pas grave. T'as vu ? C'est la dernière génération. J'avoue, je suis assez content. C'est une meringue au gingembre. J'ai pensé que ça te ferait plaisir. Et ça, c'est pour toi. Ouvre. On voulait te faire la surprise. On a demandé au centre de faire l'analyse et... tu es apte. - Félicitations, ma chérie. - Félicitations, ma chérie. La psychologue nous a dit que tu allais beaucoup mieux. Elle est très confiante sur le fait qu'à ta majorité, tu puisses sortir et... mener une vie normale. Trouver ta place... Un travail... Te régénérer. Tout ce temps loin de nous, ça doit te sembler long, aujourd'hui. Et à nous aussi, d'ailleurs. - Hein, chéri ? - Oui. Mais tu verras... À l'échelle de nos vies, c'est un grain de sable. Vraiment. C'est rien du tout. Nous sommes très fiers de toi, Christa. Vous avez adopté une méduse ? Heu... oui. - Tu souris, c'est bien. C'est parfait. Silencieuse, docile. Qu'est-ce que tu fais ? - Christa... - S'il te plaît, Christa. - Arrête. - Non... C'est exactement l'enfant qu'il vous faut, en fait. Christa... Quelle heure il est ? On a le temps. On a pas le temps. Viens sur moi. Toi. On reste pas comme ça jusqu'au bout. La gravité, mon amour. Tu sais bien qu'il est conseillé de laisser le sperme... Attends... Je dois y aller. Si t'en veux pas, Darius, je comprendrais. Je te jure que je comprendrais. Je sais ce que ça représente pour toi. Et je l'ai toujours respecté. Je te demande juste d'être clair. Parce que si dans deux mois, le "oui" passe, ce sera trop tard. Et t'as pas le droit de me faire ça. C'est un homme accompli. - Qu'est-ce qu'elle a vu ? - J'en sais rien. Oui, c'est elle. T'as une idée de ce qu'on vit, depuis dix ans... à cause des gens comme toi et tes amis suicidaires ? Comment ils nous regardent ? Le temps qu'il a fallu pour qu'ils nous foutent la paix ? Alicia, je comprends pas. Tu comprends pas ? Alors, je peux rien pour toi. - Darius, tu me reçois ? La coursive à gauche. - Continue, continue, continue. - Poussez-vous, poussez-vous ! - À gauche ou à droite ? - Droite. Jusqu'au bout. Tu vas voir une place. Elle est là, tu la vois ? Darius ? Appelle une ambulance. Appelle une ambulance ! ...pas plus qu'il y a dix ans, la flagrante absence de traces laissées par ces soi-disant suicidaires... Eh ben, bravo. Vous avez fait fort, apparemment, à Attenberg. Il est là depuis trop longtemps, Asram. Presque 100 ans. Régénération ou pas, ce boulot, ça finit par user. Tu veux mon avis sur l'enquête ? Regarde. C'est leur signe d'appartenance, deux points. La naissance, la mort. Le début et la fin. - Et c'est quoi, leur ennemi ? - Je sais pas. Leur ennemi, c'est nous. Tous ceux qui se régénèrent. Et là, tu vois quoi ? Je sais pas, des yeux. Exactement. Des yeux. OK, merci. Il manque un portable. Un 78 XP. Y a un message. Quoi ? Lesky ! Je t'écoute, Lesky. Saül, ils ont pris contact avec elle. Ça a marché. Ça a marché, Darius. JP moshimoshi moshimoshi ? kaachan ! ore kensuke gomen ! hontouni gomen … oi kora oi ! kensuke ? keitai yokose kora ! oi ! ittai dou shi ta no ? oi babaa ! anta musuko ni ittai douiu kyouiku shi te n da ! oi ore no musume boroboro ni shi ya ga te ze tte e yurusa nee kanna ! netto de jitsumei toka kaki maku te ― kaisha toka torihiki saki ni mo bira kubari maku te yaru yo ! kakugo shi toke ! oi ! a ano … chotto ma te kudasai moshimoshi kensuke san no okaasama desu ka ? hai e watashi jeiaaru shinjuku eki tetsudou keisatsu tai no sugiyama to moushi masu honjitsu gozen hachi ji goro musuko san wo densha nai de no chikan koui no yougi de taiho shi genzai torishirabe chuu deshi te oraora oi oi Suimasen ! yame te kudasai suimasen ochitsui te suimasen ano … ano ! higai sha no o tousama ga taihen koufun gimi de shi te hai … sorede desu ne tsuujou desu to kono mama shokatsu no keisatsu sho ni renkou shi tomeoki sho de saiban wo matsu nagare ni naru n desu ga konkai ha go honnin ga zaijou wo 100 paasento mitome te i mashi te dekire ba jidan koushou no katachi ni shi tai to kaasan … jidan ! tsuki mashi te ha ima kara kakari no mono wo o taku ni ukagawa se masu node hitomazu no jidan kin wo o watashi itadaku toiu katachi de yoroshii desho u ka e sou nare ba minji desu node keisatsu no shigoto ha koko made to nari masu hai hai onegai shi masu yoroshiku onegai shi masu RU 3220 Ты вообще понимаешь, где находишься? Тяжёлая скучная работа. Хоть какая-то радость людям. Ты развлекаешься? Да нет. Нет, ты развлекаешься! Ты уверен: просидишь тут неделю, максимум две, и всё. Папа твой вон уже волнуется, сюда приезжает. Думает, не перегнул ли палку. Помиритесь и ты отсюда уйдёшь, да?‐ Всем же лучше.‐ Мне – да. Отделу – да. А тебе? Не думал? ES1 -¿Qué pasó? -Ese man tiene un fierro. Hermanito, las órdenes fueron claras. Nadie puede llevar un arma distinta a la contemplada en el plan. Muestre, a ver. Ligero, hermano, que no puedo perder tiempo en esta maricada. Vuelvo a repetir. Los únicos que vamos a ingresar al Banco de la República enfierrados somos Maguiver, el Sardino y yo. Nadie más. Y que quede muy claro. Ingresamos sin carga. ¿Por qué? Porque las armas son para intimidar, no para atacar. Patrón, disculpe. No entiendo por qué vamos a correr semejante riesgo. Porque sí, hermanito. Porque yo soy impecable con mis trabajos. ¿Entiende? Aquí se respeta el sagrado principio de la no violencia: ni balas ni muertos, punto. ¿Está claro? Contésteme. -Está claro. -Eso es. Vámonos. Vamos ya. ES2 A ver... Paula, te falta una flor morada ahí. Paula. Paula. -Es que no entiendo por qué papá no puede venir mañana a mi cumpleaños. -Pues ya te lo he explicado, Paula. Un juez le ha quitado la custodia y ahora voy a ser yo la que te va a cuidar. -No ha sido un juez. -Ah, ¿no? -No. -¿Y quién ha sido? -Has sido tú, que no quieres que venga a mi cumpleaños. ¿A que sí, abuela? -Eh... Bueno, verás, papá y mamá ahora están regañados. Ya verás como se arreglan. -Mamá, por favor. Comisario. -"Raquel, sé que es tu día libre, pero tenemos un atraco con rehenes. Los atracadores han intentado salir con el dinero y no han podido. Han herido a dos policías. Es en la Fábrica Nacional de Moneda y Timbre. Quiero que lleves tú la negociación". -Mándame un coche. -"Lo tienes en la puerta". ¡Explícame qué puta mierda ha sido eso! ¡Explícame qué cojones ha sido eso! ¡Se te va la cabeza! ¡Has acribillado a dos policías! Tranquilízate. Apareció un puto policía disparándome. ¿Qué hubieras hecho tú, escupirle? Mira, ¡me cago en mi vida! -Pues qué vas a hacer, tía, qué vas a hacer, seguir el puto plan, joder, 1 Cuentan que hace mucho, mucho tiempo... en el reino subterráneo... donde no existen la mentira ni el dolor... vivía una princesa que soñaba con el mundo de los humanos. Soñaba con el cielo azul... la brisa suave y el brillante sol. Un día... burlando toda vigilancia, la princesa escapó. Una vez en el exterior, la luz del sol la cegó... y borró de su memoria cualquier indicio del pasado. La princesa olvidó quién era, de dónde venía. Su cuerpo sufrió frío, enfermedad y dolor. Y al correr de los años, murió. Sin embargo, su padre, el rey... sabía que el alma de la princesa regresaría... quizá en otro cuerpo... en otro tiempo y en otro lugar. Y él la esperaría hasta su último aliento... hasta que el mundo dejara de girar. 2 No entiendo para qué has traído tantos libros, Ofelia. Si vamos al campo, al aire libre. Cuentos de hadas... Ya eres muy mayor para llenarte la cabeza... con tantas zarandajas. Di que paren el coche, por favor. Ofelia, Ofelia, déjame un momento. Tu hermano no se encuentra muy bien. Señora, ¿se encuentra bien? Señora, ¿necesita algo? Agua. Agua para la esposa del capitán. ¡Vamos, vamos! ¿Ofelia? Ofelia, ven. He visto un hada. ¡Pero mira cómo te has puesto los zapatos! Vamos. Cuando lleguemos al molino, quiero que saludes al capitán. Y quiero que lo llames padre. No sabes lo bueno que ha sido con nosotras, hija. Es una palabra, Ofelia. No es más que una palabra. 3 ¡Capitán, ya vienen! 15 minutos tarde. Carmen. Bienvenidos. No me hace falta, puedo andar perfectamente. El doctor Ferreiro prefiere que no hagas esfuerzos. No. Anda. Hazlo por mi. Gracias. Ofelia, sal. Saluda al capitán. Ofelia. Es la otra mano, Ofelia. ¡Mercedes! Que suban el equipaje. Si, señor. Es un laberinto. 4 Nada, un montón de piedras muy viejas que han estado siempre ahí. Antes incluso que el molino. Mejor que ni te acerques, te puedes perder. Gracias. ¿Los has leído todos? ¡Mercedes! La llama el capitán. Tu padre me necesita. No es mi padre. El capitán no es mi padre. Mi padre era un sastre. Se perdió al empezar la guerra. El capitán no es mi padre. Me queda claro. ¿Vamos? ¿Has visto a mi madre? - ¿A que es guapa? - Sí. Está enferma de niño. ¿Lo has notado? 5 La guerrilla se ha echado al monte... y ahí es más difícil cazarlos. Esos jodidos conocen el terreno mejor que nadie. Vamos a bloquear el acceso al monte. Comida y medicinas... Todo se racionará desde nuestra bodega. Hay que hacerlos bajar de ahí, que vengan a nosotros. Quiero tres nuevos puestos de vigilancia. Aquí, aquí y aquí. Mercedes. - Dígale al Dr. Ferreiro que baje a verme. - Sí, señor. 6 Con esto dormirá usted toda la noche. No más de dos gotas antes de acostarse. Dos gotas. Muy bien. Todo, todo. Bien. No dude usted en llamarme si me necesita, de día o de noche. Usted o su enfermera. Buenas noches. Anda, cierra la puerta y apaga la luz, cariño. Tiene usted que subir a verlo. La herida no mejora. La pierna se le está poniendo muy mal. No he podido conseguir más. Lo siento. Vidal lo espera en su despacho. 7 Ofelia, ven aquí. Virgen Santísima, tienes los pies helados, mi amor. ¿Tienes miedo? Un poco. ¿Qué es ese ruido? No es nada, hija. Es el viento. Las noches de aquí son muy distintas a las noches de la ciudad. Allí se oyen los coches, los tranvías. Aquí las casas son viejas. Gruñen. ¿A que parece que hablan? Mañana te voy a dar una sorpresa, ya verás. - ¿Una sorpresa? - Sí. - ¿Un libro? - No. Algo mucho mejor. ¿Por qué tenías que casarte? Estuvimos solas tanto tiempo. Yo estoy contigo. No estabas sola. Nunca has estado sola. Algún día entenderás... que para mí tampoco ha sido fácil. Tu hermano está un poco inquieto... Anda, cuéntale uno de tus cuentos. Seguro que se calma al oír tu voz. Hermano, hermano. 8 Hace muchos, muchos años... en un país muy lejano y triste... existía una enorme montaña de piedra negra y áspera. Al caer la tarde... en la cima de esa montaña... florecía todas las noches una rosa... que otorgaba la inmortalidad. Sin embargo, nadie se atrevía a acercarse a ella... pues sus numerosas espinas estaban envenenadas. Entre los hombres, solo se hablaba del miedo a la muerte... y al dolor, pero nunca de la promesa... de la inmortalidad. Y todas las tardes, la rosa se marchitaba... sin poder otorgar sus dones a persona alguna... olvidada y perdida, en la cima de aquella montaña de piedra fría... sola, hasta el fin de los tiempos. 9 Pase. - ¿Cómo la encuentra? - Muy débil. Descansará lo que haga falta. Yo dormiré aquí abajo. - ¿Y mi hijo? - ¿Perdón? ¿Da usted su permiso, mi...? Mi hijo, ¿cómo está? Por el momento, no hay motivo de alarma. Muy bien. Capitán, su mujer no debió haber viajado... en un estado tan avanzado de embarazo. ¿Esa es su opinión? Mi opinión profesional, sí, señor. Un hijo debe nacer dondequiera que esté su padre. Eso es todo. Otra cosa, capitán. ¿Quién le ha dicho a usted que la criatura es un varón? No me joda. 10 A las 20 horas se detectó actividad... en la zona noroeste. Disparos. El sargento Bayona peinó el área y capturó a un sospechoso. El otro es su hijo, que ha venido del pueblo. Capitán, mi padre es un hombre honrado. Eso lo decido yo. Descúbrete cuando estés delante de mí. Al detenido se le encontró esta arma. Ha sido disparada. Mi padre estaba cazando conejos, capitán. Que te calles, coño. ¿Ni Dios, ni patria, ni amo? Así, ¡con dos cojones! Propaganda roja, mi capitán. No es propaganda, capitán. Es un almanaque viejo, mi capitán. Somos agricultores. Siga. Yo subí al monte, capitán, para cazar conejos. Para mis hijas, que me se han puesto enfermas. Conejos, ¡ah! Capitán, si mi padre lo dice, cazaba conejos. ¡Déjelo! ¡Me lo ha matado, me lo ha matado! ¡Asesino! ¡Hijo de puta! A ver si aprenden a registrar a esta gentuza... antes de venir a molestarme. Sí, mi capitán. 11 Madre. Madre, ¡despierta! Madre, hay algo en la habitación. Hola. ¿Me has seguido hasta aquí? ¿Eres un hada? ¡Mira! Esto es un hada. ¿Quieres que vaya contigo? ¿Afuera? ¿Adónde? ¡Hola! ¿Hola? Eco. Eco. ¿Hola? ¿Hola? ¿Sois vos? Sois vos. Habéis regresado. No os asustéis, os lo ruego. Mirad... Mirad... Mi nombre es Ofelia. ¿Quién eres tú? ¿Yo? Yo... Yo he tenido tantos nombres... nombres viejos que solo pueden pronunciar... el viento y los árboles. Yo soy el monte... y el bosque y la tierra. Soy... Soy un fauno. Vuestro más humilde súbdito, Alteza. - No, yo... - Vos sois la princesa Moanna... hija del rey de Bezmorra, el reino subterráneo. Mi padre era sastre. No sois hija de hombre. La luna os engendró. En vuestro hombro izquierdo... encontraréis una marca que lo confirma. Por todo el mundo, vuestro verdadero padre hizo abrir portales... que permitieran vuestro regreso. Este es el último de ellos. Pero debemos asegurarnos... de que vuestra esencia no se ha perdido. Que no os habéis vuelto una mortal. Habréis de pasar tres pruebas antes de la luna llena. Este... Este es el libro de las encrucijadas. Cuando estéis sola, abridlo. Él os mostrará vuestro futuro... os mostrará qué hacer. Aquí no hay nada. 12 Mercedes, prepare estos conejos para la cena de hoy. Son demasiado jóvenes, señor. Bueno, a ver si dan para un caldo. Sí, señor. Este café está muy quemado. Pruébelo. Deben vigilarlo más cuidadosamente cuando esté al fuego. Como usted mande, señor. A la mesa. No le ha gustado el café. Ese es un señorito, un señorito. Vamos a necesitar algo de ternasco y una gallina más. ¡A saber de dónde la sacamos, hija! Pues vienen la mujer del doctor y la del alcalde, así que... ¡Esas! Esas comen más que un gorrino. - Y no les para la boca. - Ni debajo del agua. Mercedes, ahora mismo bajo. Ofelia. Tu padre da una cena hoy. Y mira lo que te he hecho. ¿Te gusta? Lo que hubiera dado yo de pequeña por tener... un vestido así. ¡Y mira los zapatitos! De charol. ¿Te gustan? Sí, son muy bonitos. Anda, ve a bañarte. ¿Ofelia? ¿Ofelia? ¿Ofelia? Date prisa. Te quiero ver el vestido puesto. Quiero que estés preciosa cuando te vea el capitán. Ya verás. Parecerás una princesa. Una princesa... 13 Esas gallinas, bien limpias, ¿eh? Y las judías a la olla grande, no os olvidéis. Estás preciosa, niña, preciosa. ¡Qué bonito vestido! Andando, a trabajar que estáis todas perdiendo el tiempo. ¿Quieres un poco de leche con miel? Échate a un lado, hija, no te vaya a salpicar... con lo guapísima que estás. Mercedes, ¿tú crees en las hadas? Ya no, pero cuando era muy niña, sí. Entonces yo creía en muchas cosas en las que ahora ya no creo. Pues anoche me visitó un hada. Vaya... Bueno, no era solo una, había otras... - y un fauno. - ¿Un fauno? Eso dijo. Es muy alto, muy viejo, y huele a tierra. Pues mi abuela decía que con los faunos hay que andarse con cuidado. ¡Mercedes! Venga conmigo. Capitán, está todo aquí. Harina, sal, aceite, medicinas, caldo de gallina... olivas, tocino. - Qué tabaco. ¡Qué tabaco! - Y las cartillas. Necesito que revise el inventario, capitán. Muy bien. Mercedes. - La llave. - Sí, señor. ¿Es la única copia? La única, señor. A partir de hoy, la llevo yo. Capitán. Quizá no sea nada, mi capitán. Son ellos. 14 Al principio de los tiempos, cuando el bosque era joven... vivían en armonía los animales... los hombres y las criaturas mágicas. Se protegían los unos a los otros... y dormían juntos bajo la sombra de un frondoso árbol... que crece en la colina, cerca del molino. Ahora, el árbol se muere. Sus ramas están secas, su tronco viejo y torcido. Debajo de sus raíces ha anidado un enorme sapo... que no lo deja sanar. Habrás de meter las tres piedras de ámbar mágicas en su boca... y recuperar una llave dorada que oculta en su vientre. Solo así, el árbol volverá a florecer. Hará menos de 20 minutos. Han salido escopeteados. Una docena, como mucho. Antibiótico. Manda cojones, y encima se olvida la lotería. Están aquí. Esos hijos de puta están aquí... nos están viendo. ¡Os habéis olvidado esto! ¡Y el billete de lotería! ¿Por qué no bajáis a por él? ¡Tendría huevos que os tocara! Hola. Soy la princesa Moanna... y no te tengo miedo. ¿No te da vergüenza estar aquí abajo... comiéndote los bichitos... y engordando mientras el árbol se muere? 15 ¿Han mirado en la habitación y en la bodega? Sí, señora. ¿Han revisado el jardín? - ¿Y el granero? - Sí, señora. Pero ¿dónde se ha metido esa niña? Por aquí, por favor. Permítanme presentarles a mi esposa, Carmen. - Encantada. - Mucho gusto. A partir de hoy, una cartilla de racionamiento por familia. Examínenlas. - ¿Solo una? - Solo una. Capitán, no sé si les será suficiente. Si la gente es cuidadosa, sí. Lo que no podemos permitir... es que sigan enviando comida a los del monte. Están perdiendo terreno, andan a cuestas al menos con un herido. Con perdón, capitán, ¿cómo está usted tan seguro? Hoy casi los cogemos. Llevaban esto. Antibiótico. A esa gente, Dios ya les ha salvado el alma. Lo que al cuerpo le suceda, bien poco le importa. Nosotros lo asistiremos en todo lo que necesite, capitán. Sabemos que no está aquí por gusto. En eso se equivoca. Yo estoy aquí porque quiero que mi hijo... nazca en una España limpia y nueva. Porque esta gente parte de una idea equivocada... que somos todos iguales. Pero hay una gran diferencia... que la guerra terminó, y ganamos nosotros. Y si para que nos enteremos todos hay que matar a esos hijos de puta... pues los matamos, y ya está. Todos estamos aquí por gusto. - ¡Por gusto! - ¡Por gusto! 16 Paz, ponme el café al fuego, voy a por más leña. Sí, hija, vete tranquila. ¿Ofelia? Y, ¿cómo se conocieron usted y el capitán? El padre de Ofelia le confeccionaba los uniformes. Ah, vaya... Y cuando él murió, yo entré a trabajar en una tienda de géneros. Y, hace poco más de un año... el capitán y yo nos volvimos a encontrar. Qué curioso, ¿verdad? Digo yo, volverse a encontrar después de tanto tiempo. Curioso, curiosísimo. Perdonen a mi mujer. No ha visto mucho mundo, ¿saben? Cree que a todos nos interesan estas tonterías. Por favor, capitán. Señora, la niña ya apareció. Si me disculpan... 17 ¿Le he dicho ya... que conocí a su padre, capitán? No. No tenía idea. En Marruecos. Le conocí brevemente, pero causó en mí una vivísima impresión. Un gran militar. Los hombres de la tropa decían... que cuando el general Vidal murió en el campo de batalla... estrelló su reloj contra el suelo... para que constara la hora exacta de su muerte. Para que su hijo supiera cómo muere un valiente. Habladurías. Nunca tuvo un reloj. 18 Lo que has hecho, me duele. Cuando salgas del baño, te irás a la cama sin cenar. ¿Me has oído? A veces pienso que nunca aprenderás a comportarte. Me has decepcionado, Ofelia. Y a tu padre, también. ¿El capitán? A él más que a mí. 19 Ya tengo la llave. Llévame al laberinto. Hola. He traído la llave. Ese soy yo, y la niña sois vos. ¿Y el bebé? Habéis conseguido la llave. Me alegro. Ella ha creído en vuecencia desde el principio. Le alegra mucho vuestro éxito. Conservad la llave. La necesitaréis muy pronto. Y también esto. Un poco de tiza. Faltan solo dos pruebas más... y la luna ya pronto estará llena. Tened paciencia. Pronto pasearemos por los siete patios concéntricos... de vuestro palacio. ¿Cómo sé que lo que dices es verdad? ¿Por qué habría de mentiros un pobre fauno como yo? 20 Vamos. La cartilla en la mano, a la vista. Vamos, vamos. ¿Su nombre? Sofía Nadal. Nombre y apellidos. - Narciso Peña Soriano, para servirle. - ¿Nombre? Este es el pan de cada día en la España de Franco... el que guardamos en nuestro granero. Los rojos mienten... porque en la España nacional, una grande y libre... no hay un hogar sin lumbre ni una familia sin pan. Vamos, dime lo que va a pasar ahora. Dímelo. ¡Ofelia! ¡Ofelia! ¡Ofelia! ¡Ofelia! Ofelia, ayúdame. Este es el pan de cada día en la España de Franco... el que guardamos en nuestro granero. ¡Capitán! ¡Capitán! Los rojos mienten, mienten al decir que en España hay hambre... - ¡Venga, deprisa! - ...porque en la España nacional... una grande y libre, no hay un hogar sin lumbre ni una familia sin pan. Este es el pan de cada día en la España de Franco... 21 Su mujer necesita reposo absoluto. Deberá permanecer sedada la mayor parte del tiempo. La niña debería dormir en otra habitación. Yo me quedaré aquí hasta el alumbramiento. Cúrela. No me importa lo que necesite o lo que cueste. Cúrela. No te preocupes. Tu madre se pondrá buena muy pronto, ya lo verás. Tener un hijo es complicado. Pues entonces yo no voy a tener ninguno. Tú ayudas a los del monte, ¿verdad? ¿Se lo has dicho a alguien? No se lo diré a nadie. Nunca. No quiero que te pase nada malo. Ni yo a ti. ¿Te sabes alguna nana? Solo una... pero no recuerdo la letra. No me importa. Quiero escucharla. No, no, no. No se asuste, soy yo. - ¿Listo? - Sí. Vamos, pues. Esto es una locura. Cuando ese hombre nos descubra, nos va a matar, a todos. ¿Se da usted cuenta de eso? ¿Tanto miedo tiene, doctor? No. No es... no es miedo... al menos, no por mí. Pedro. Pedro. Hermano. 22 Habéis evitado la prueba. No, mi madre está enferma. No es excusa para la negligencia. Mirad... Esta es una mandrágora. Una planta que soñaba con ser humana. Colocadla debajo de la cama de vuestra madre... en un cuenco con leche fresca. Cada mañana, dadle de beber dos gotas de sangre. Ahora, llevad a cabo la prueba. La luna llena ya está cercana. Dejaos guiar por ellas. Iréis a un lugar muy peligroso... tened cuidado. Lo que ahí dormita... no es humano. Veréis un lujoso banquete, no comáis ni bebáis nada. Absolutamente nada. Os va la vida en ello. 23 Nada, os he traído un poco de aguardiente, y tabaco, queso... un par de cartas para Trigo y para Piloto. - ¿Qué? - Polvo para los piojos. ¿Cómo está esa pierna, francés? ¿Pues cómo va a estar, doctor? Jodida. Vamos a ver. Tropas norteamericanas... británicas y canadienses... han desembarcado en una pequeña playa al norte de F... - De Francia, tartaja. De Francia. - Francia. Más de 150.000 soldados... bajo el mando del General Dwight D. Eisenhower... ¿Es grave, doctor? Mira, francés... no hay manera de salvarla. Trataré de hacerlo en tan pocos cortes como me sea posible. Un momento, doctor, un momento. 24 Con la tiza, trazaréis el contorno de una puerta... en cualquier parte de vuestra habitación. Una vez abierta la puerta, iniciad el reloj de arena. Dejaos guiar por las hadas. No comáis ni bebáis nada durante vuestra estancia... y aseguraos de volver antes de que caiga el último grano de arena. No... No, es esta. ¡No! ¡No! 25 Ya pronto tendremos gente de Jaca. Unos 50 hombres. Entonces nos veremos las caras con Vidal. ¿Y? ¿Qué va a pasar? Le matáis a él y vendrá otro igual, y luego otro. Y otro más. Lo tenéis muy jodido, Vidal tiene armas, un techo... Necesitáis comida, medicinas. Tú deberías cuidar de Mercedes. Si de verdad te importa, cruza la frontera con ella. - Esto está perdido. - Yo aquí me quedo, doctor. No hay más. Tenéis que iros. La llave, pero no pueden bajar ahora. Eso es lo que él está esperando. Déjamelo a mí. Soy una cobarde. No, no lo eres. Sí, sí lo soy. Una cobarde, una mierda. Todo el día metida ahí, al lado de ese hijo de puta... lavando su ropa, haciéndole la cama, dándole de comer. ¿Y si el doctor tiene razón y no podemos ganar? Por lo menos se lo pondremos difícil a ese cabrón. 26 ¡Izquierda! ¡Izquierda! Capitán Vidal. La fiebre está bajando. No sé cómo, pero así es. Pero ¿aún tiene? Sí, es una buena señal. Su cuerpo está respondiendo. Escúcheme bien. Si tiene que escoger, salve al niño. Ese niño llevará mi nombre y el nombre de mi padre. Sálvelo a él. Hermano. Hermano... si me escuchas... las cosas por aquí no están muy bien. Pero ya pronto tendrás que salir. Has puesto muy mala a mamá. Cuando salgas, quiero pedirte una cosa... solo una... que no le hagas daño a mamá. Ya la conocerás, es muy bonita... aunque a veces esté triste muchos días. Pero ya la verás cuando sonríe... te va a gustar mucho. Escucha, si me obedeces... te prometo una cosa. Te llevaré a mi reino, y serás un príncipe. Te lo prometo, un príncipe. 27 Hice sonar el silbato, pero no se apartaban. Intenté parar la máquina, pero era demasiado tarde. El fogonero y yo saltamos a tiempo... pero mire la que han armado. ¿Qué contenían los vagones que asaltaron? No han abierto un solo vagón, capitán. ¿Pero de qué coño me está usted hablando? Han montado la de Dios, y no han abierto un solo vagón. No se han llevado nada. ¿Nada? ¿Está usted seguro? Dios solo sabe qué andaban buscando... además de hacernos perder el tiempo. Salieron de la nada, mi capitán, de pronto. Han saqueado la bodega, tienen granadas y se han echado monte arriba. Mi capitán, hemos acorralado a un grupo que ha quedado rezagado. Se han refugiado en el peñasco. ¡Vámonos de aquí! Venga, Serrano, sin miedo... que esta es la única forma decente de morir. ¡Serrano! Déjame ver. Déjame ver. ¿Puedes hablar? Joder. Esto no nos sirve para nada. Uno vivo vale más que diez muertos. Al frente, imbécil. A estos no hay forma de sacarles nada. Nada, ¿me oyes? ¡Mi capitán! Aquí hay uno vivo. Solo tiene un tiro en la pierna. - 28 ¿Qué pasa? - Han cogido a uno. - ¿Qué? - Han cogido a uno de ellos vivo... lo llevan a la bodega. ¡Mercedes! Pedro... Pedro... Mercedes. Capitán, necesitaba entrar en la bodega para... Ahora no. Retírense. Hija, ya es suficiente. ¿Lo llevo yo? Tome, es solo la mitad de la dosis. No creo que me hagan falta, doctor. Me encuentro mejor, mucho mejor. No me lo explico, pero me alegro. Madre. 29 Joder, ¡qué bueno está esto! Tabaco de hebra. Difícil de conseguir, ¿eh? Vete a la mierda. Coño, Garcés. Para uno que cogemos y resulta que es tartamudo. Nos vamos a pasar aquí la noche entera. Mientras hable, mi capitán... Garcés tiene razón. Vas a contárnoslo todo, ¿verdad? Porque precisamente para eso, hemos traído unas cosillas. Cosas que aprende uno por ahí. Al principio no voy a poder confiar en ti... pero cuando acabe de usar esto, me vas a decir alguna que otra verdad. Cuando pasemos a estas... ya vamos a tener una relación... ¿cómo diría yo? Más estrecha, como de hermanos. Ya lo verás. Y cuando lleguemos a esta... te voy a creer todo lo que me digas. Te voy a proponer algo. Si cuentas hasta tres sin tartamudear... te puedes ir. No lo mires a él, mírame a mí. Por encima de mí, no hay nadie. - ¡Garcés! - ¿Sí, mi capitán? Si yo digo que este desgraciado se puede marchar, ¿me va a contradecir alguien? Nadie, mi capitán. Se puede ir. Venga. Hasta tres. Uno... Bien. Dos... Venga. Una más y estás libre. Tr... Lástima. 30 Vuestra madre ha mejorado, Alteza. Seguramente ahora estaréis más tranquila. Sí. Sí, gracias. Pero las cosas no han salido del todo bien. ¿No? - Sucedió un accidente. - ¿Un accidente? Sí. ¡Habéis roto las reglas! Eran solo dos uvas, yo creí que nadie se daría cuenta. ¡Nos hemos equivocado! ¿Equivocado? Habéis fallado. No podéis regresar. - ¡Fue todo un accidente! - ¡No podéis regresar! La luna estará llena en tres días. Vuestro espíritu se quedará para siempre entre los hombres. Envejeceréis con ellos, moriréis como ellos. Vuestra memoria se desvanecerá en el tiempo. Y nosotros desapareceremos con ella. No nos volveréis a ver jamás. 31 Buenos días, doctor. Disculpe que lo moleste tan temprano... pero creo que necesitamos su ayuda. Dios mío, ¿qué le han hecho? No mucho. Pero las cosas van mejorando. Me gusta tenerlo cerca, doctor. Tiene sus ventajas. Serrano, quédese con ellos. Hablé. Muy poco... pero hablé. Lo siento. Lo siento muchísimo. Máteme, máteme ahora. Por favor, Hijo de puta. No sentirás más dolor. Ya casi acaba todo. Vigila al doctor Ferreiro, voy enseguida. Sí, mi capitán. Ya no te mueves. ¿Estás enfermo? ¿Qué coño estás haciendo ahí abajo? - ¡Llámalo! - ¿A quién? ¿A quién va ser, imbécil? ¡A Ferreiro! 32 ¿Qué coño es esto? ¡No! ¡No, no, no, no! Déjala. ¡Déjala, por favor! ¡Mira! ¡Mira lo que tenía debajo de tu cama! ¿Oué te parece? Ofelia, ¿qué hacía esta cosa debajo de la cama? Es una raíz mágica. Me la ha dado el fauno. Esto es por toda esa mierda que tú le permites leer. ¡Mira lo que has conseguido! Por favor, déjanos solas. Yo hablaré con ella, cariño. Muy bien. Como quieras. Me dijo que te curaría. Y te curó. Ofelia, tienes que escuchar a tu padre. Tienes que cambiar. No. ¡Quiero irme de aquí! ¡Llévame lejos de aquí, por favor! ¡Por favor, vámonos! Las cosas no son tan sencillas. Te estás haciendo mayor... y pronto entenderás que la vida no es como en tus cuentos de hadas. El mundo es un lugar cruel. Y eso vas a aprenderlo, aunque te duela. - ¡No! ¡No! - ¡Ofelia! La magia no existe. No existe ni para ti, ni para mí, ni para nadie. ¡Mamá! ¡Ayuda! ¡Ayuda! 33 ¿Por qué lo hizo? Era lo único que podía hacer. No. Hubiera podido obedecerme. Hubiera podido, pero no lo hice. Pues hubiera sido mejor para usted. Eso lo sabe. No lo entiendo. ¿Por qué no me obedeció? Es que obedecer por obedecer... así, sin pensarlo... eso solo lo hacen gentes como usted, capitán. ¡Capitán! ¡Garcés! Llame al jefe de botiquín. - ¡Que suba inmediatamente! - Sí, mi capitán. Capitán, su mujer ha muerto. 34 Porque son inescrutables los caminos del Señor... porque en su palabra y en su misterio... se encierra la esencia de su misericordia... porque si bien Dios nos envía el mensaje... está en nosotros el descifrarlo... porque al abrirnos los brazos... la tierra se lleva solo un cascarón vacío y sin sentido... lejana está ya el alma en la gloria eterna... porque es en el dolor donde encontramos el sentido de la vida... y el estado de gracia que perdemos al nacer... porque Dios en su infinita sabiduría... pone en nuestras manos la solución... y porque solo en su ausencia física... se reafirma el lugar que ocupan nuestras almas. 35 Usted conocía muy bien al doctor Ferreiro... ¿no es así, Mercedes? Todos lo conocíamos, señor. Toda la gente de por aquí. El tartamudo nos habló de un informante. Dentro del molino. ¿Se imagina usted? Delante de mis narices. Mercedes, por favor. ¿Qué pensará usted de mí? Pensará que soy un monstruo. Al señor no le interesa lo que alguien como yo piense. Quiero que vaya esta noche a la bodega... y me traiga más aguardiente, por favor. Sí, señor. Buenas noches, señor, Mercedes, ¿no se olvida algo? ¿Señor? La llave. Yo tengo la única copia, ¿no es verdad? Sí, señor. ¿Sabe? Hay algo que me molesta, un pequeño detalle... No tiene mucha importancia, pero... el día en que entraron en la bodega... con tanta granada y explosivos... el candado no estaba forzado. En fin, seguramente no tiene importancia. Tenga mucho cuidado. Hasta mañana, señor. 36 ¡Ofelia! Ofelia. Ofelia, me voy esta noche. ¿Adónde? No te lo puedo decir. No te lo puedo decir... - Llévame contigo. - No, no. No puedo. No puedo. No, te prometo que volveré a por ti, mi niña. No puedo. No te... Llévame contigo. He oído algo. No, parece que no es nada, tranquila. Mercedes. Ofelia. ¿Desde cuándo lo has sabido? ¿Cuánto tiempo te habrás reído de mí? ¡Hija de puta! ¡Vigílenla! Y si alguien intenta entrar... mátenla a ella primero. 37 Chorizo. Tabaco. Si me lo hubiera pedido... se lo hubiera dado, Mercedes. Quiero los nombres de los que han escrito estas cartas. Y los quiero delante de mí, mañana. Sí, mi capitán. Retírese, Garcés. ¿Está usted seguro, mi capitán? Por el amor de Dios, no es más que una mujer. Eso es lo que pensó usted siempre. Por eso pude estar cerca. - Porque yo era invisible para usted. - Joder... Ha descubierto usted mi punto débil... la soberbia. Pero estamos aquí para buscar sus puntos débiles. El asunto es muy sencillo. Usted va a hablar... y yo tengo que saber... que me está diciendo la verdad. Precisamente para eso, hemos traído unas cosillas. Nada complicado... cosas que aprende uno por ahí. Al principio no voy a poder confiar... ¡Yo no soy un viejo! ¡Ni un hombre herido, hijo de puta! Hijo de puta... no se te ocurra tocar a la niña. ¡No serás el primer cerdo que degüelle! 38 3-3-0-3-7. Segundo premio, dotado con... La ha dejado marchar. ¿Qué coño dices? ¡Cójanla! ¡Vamos, tráiganmela! ¡Tráigamela, coño! ¡A las monturas! Más te vale que te vengas conmigo por las buenas. El capitán me ha dicho que si te portabas... No hagas tonterías, bonita. Que si alguien te va a matar... prefiero ser yo. 39 He decidido daros... otra oportunidad. ¿Prometéis obedecerme? ¿Haréis todo lo que yo os diga... sin cuestionarlo? Es vuestra última oportunidad. Entonces, escuchadme bien. Recoged a vuestro hermano... y traédmelo al laberinto... lo antes posible, Alteza. ¿Mi hermano? Lo necesitamos. - Pero... - No más preguntas. La puerta está cerrada. En ese caso, haced vuestra propia puerta. 40 ¡Venga, vamos a ver! ¡Corre, corre! ¿Da su permiso, mi capitán? Venga usted pronto. - Y ahora, ¿qué pasa? - Serrano ha vuelto. Está herido. ¿Herido? ¿Dónde está Garcés? ¿Cuántos eran? No lo sé exactamente, mi capitán, pero... no menos de 50 hombres. Ninguno de los otros ha regresado. Los puestos de vigilancia no responden a nuestras llamadas. ¿Cuántos hombres quedan en el campamento? 20. Quizá menos, señor. Nos vamos a ir de aquí. Tú y yo juntos. No tengas miedo. No te va a pasar nada. Vigilen el perímetro del bosque. En cuanto vuelva una de las patrullas, quiero verlos. Comuníquese por radio con el teniente coronel. Necesitamos apoyo urgentemente. Sí, mi capitán. 41 ¡Déjalo! ¡Ofelia! ¡Rápido, Alteza! Entregádmelo ya. La luna llena brilla en el cielo... y podremos abrir el portal. ¿Qué lleváis en la mano? El portal solo se abrirá... si derramamos en él sangre inocente. Solo un poco de sangre. Un pinchazo, tan solo. Es la última prueba. Vamos. ¡Prometisteis obedecerme sin chistar! ¡Entregadme al niño! ¡No! Mi hermano se queda conmigo. ¿Sacrificaréis vuestro derecho sagrado... por este mocoso al que apenas conocéis? Sí, lo sacrifico. ¿Negaréis vuestra cuna por él? ¿Él, por quién habéis sido humillada... - e ignorada? - Sí, reniego. Hágase pues vuestra voluntad... Alteza. No. 42 Mi hijo. Decidle a mi hijo... decidle a qué hora murió su padre. - Decidle que yo... - No. Ni siquiera sabrá tu nombre. Poneos de pie, hija mía. Acercaos. Padre. Habéis derramado vuestra sangre... antes que la de un inocente. Esa era la última prueba, la más importante. Y habéis elegido bien, Alteza. Venid a mi lado y sentaos junto a vuestro padre... que tan largo tiempo os ha esperado. Y se dice que la princesa... descendió al reino de su padre... y que ahí reinó con justicia y bondad... por muchos siglos. Que fue amada por sus súbditos... y que dejó detrás de sí... pequeñas huellas de su paso por el mundo... visibles solo para aquél... que sepa dónde mirar.